Warum ich gegen Internetsperren bin (Eine Mutter kommentiert)



Unsere starken Kinder sollen mit wachen Augen eine ungeschminkte Welt entdecken


Warum ich gegen Internetsperren bin


Es geht doch um das Glück unserer Kinder, oder?


Frau von der Leyen und ihr Politikerteam betonen mit eindringlichen Worten immer wieder, dass es ihnen genau darum geht. Sie wollen etwas tun, um unsere Kinder und Kindeskinder vor einem solch unvorstellbaren Leid wie durch sexuellen Missbrauch zu beschützen.


Jaaaaaaaaaaa. Ganz egal, ob sie das sagen, weil sie davon zutiefst überzeugt sind oder weil sie die nächste Wahl gewinnen wollen, zu diesem Ziel schreie ich ein ja.


DNS Sperren, die den Zugang zu kinderpornographischen Internetseiten verhindern bzw. erschweren, sollen helfen, dieses Ziel zu erreichen. ? Häh ?


Ich bin alles andere als ein Internetkenner, habe keine Ahnung von Domains, URLs und bin zwischen all den Zahlen, Statistiken und Fakten ein wenig verloren.


Ich muss das alles auch nicht im Detail durchschauen um dennoch erkennen zu können, dass da ein Irrtum vorliegt.


Ein Kind wird für sexuelle Handlungen missbraucht, diese Straftat wird in Bild (und Ton) festgehalten und im Internet veröffentlicht. Dann gibt es Menschen (ich will eigentlich gar nicht glauben, dass es die gibt), die sich dies dann ganz gezielt anschauen.


Und diese Menschen sollen nun zukünftig auf ihrer Suche nach derartigen Bildern zu einem Stoppschild umgeleitet werden.Wie soll dadurch denn der Missbrauch, der ja schon statt gefunden hat, verhindert werden?


Angenommen, es gibt tatsächlich Täter, die ein Kind mit kommerziellen Absichten für die spätere Vermarktung der Bilder missbrauchen (der überwiegende teil der Produzenten und Anbieter verfolgen nicht in erster Linie kommerzielle Absichten).


Werden die auf diese Einnahmequelle verzichten, weil die Vermarktung über das Internet nicht mehr ganz so einfach ist? Haben die Drogenhändler ihren Drogenhandel eingestellt, weil dieser wahrhaft erschwert ist?


Werden die kranken Menschen, die sich die Bilder von missbrauchten Kindern ansehen, ihr Interesse daran verlieren, weil sie über das Internet nicht mehr so leicht verfügbar sind?


Die Internetkenner unter ihnen gelangen auf Umwegen doch zur gewünschten Seite (hat Christian an anderer Stelle beschrieben, wie das geht).


Alle Anderen nutzen andere Kanäle, siehe Drogenkonsumenten. Es wird kein einziger Missbrauchsfall durch diese Internetsperren verhindert. Mit diesen Sperren wird keinem geholfen, sie blockieren kostbare Ressourcen, die im direkten Kampf gegen Kindesmissbrauch, da wo er passiert, so viel sinnvoller wären.


Der Irrtum ist doch offensichtlich. Oder ist das Ganze gar kein Irrtum? Ist das Ganze nur ein Vorwand, sollen diese Internetsperren im Zusammenhang mit Kinderpornographie der Türöffner für Zensur und Diktatur sein?


Ich glaube das aufrichtig nicht. Die Damen und Herren Politiker stehen im Moment einfach auf der Leitung. Blinder Aktionismus, die Gier nach Wählerstimmen lassen sie in diesen Irrweg rennen.


Dramatisch daran ist, dass unser freiheitlicher demokratischer Rechtsstaat dabei aufs Spiel gesetzt wird. Neeeeiiiiiinnnnn, das darf nicht passieren.


Internetsperren und jedwede andere Form von Zensur sind absolut tabu. Unsere Welt und dazu gehört heute auch die Onlinewelt, bleibt bitte ungeschönt und ungeschminkt. Es werden keine Stellwände oder Stoppschilder vor hässliche und unliebsame Ecken gestellt. Die großen und kleinen Kinder, die mit wachen Augen die Welt entdecken und verstehen lernen wollen, müssen uneingeschränkt überall hinschauen dürfen. Sie sollen lernen, dass was sie sehen und hören, kritisch zu hinterfragen um sich schließlich eine Meinung bilden zu können.


Es darf nicht sein, dass ein Staat verhindert, das seine Bürger Dingen begegnen, über die sie nachdenken möchten.


Bringen wir unseren Kindern und Mitmenschen einen verantwortungsvollen Umgang mit diesem scheinbar grenzenlosen Informations- und Ausstauschmedium Internet bei. Es birgt Gefahren, keine Frage, aber auch so viel Schönes, Kreatives, Bildendes,… (hat Christian wunderbar dargestellt)


Also kurzum:


Ja, wir wollen und müssen den Missbrauch von Kindern bekämpfen und verhindern. Das geht übrigens uns alle an, wir, die wir Nachbarn sind von Familien, in denen so etwas passiert!!!


Ja, wir wollen in einem freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat leben, in dem Informationen unzensiert frei zugänglich sind und wir uns eine Meinung bilden können.




Eine Mutter

(Christian: ich hätte noch einmal explizit erwähnt, dass kriminelle Inhalte aus dem Netz entfernt gehören, manche Leute stehen derart auf dem Schlauch denen muss man sowas immer aussschreiben.)

(Christian; Nachtrag : es scheint allgemein langsam bewusst zu werden, wie absurd diese Vogel-Strauß-Politik eigentlich ist, eine schöne Parabel: "Zensursula oder warum das der absolut falsche Weg ist")

Achso, Man kann diese Seite auch weiterzwitschern:)


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