MOGiS e.V.http://mogis.info/blog/2024-03-28T00:10:41.204259+00:00Eine Stimme für BetroffeneReden Worldwide Day of Genital Autonomy 20152015-06-16T19:35:27+00:002024-03-28T00:10:41.204259+00:00Adminhttp://mogis.info/blog/author/Admin/http://mogis.info/blog/reden-worldwide-day-of-genital-autonomy-2015/<h3>Worldwide Day of Genital Autonomy 2015</h3>
<p>Am 7. Mai 2015 wurden anlässlich des 3. Jahrestages der "Kölner Urteils" zwei Kundgebungen veranstaltet - die erste vor dem Kölner Landgericht, die zweite auf dem Wallrafplatz am WDR Funkhaus.</p>
<p>Die 17 Redebeiträge der insgesamt 15 Sprecherinnen und Sprecher können Sie hier ansehen.</p>
<h3>Beiträge am Landgericht:</h3>
<p>Gislinde Nauy, Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/XsYAV9dbLQo?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Martin Novoa, Legal and Bioethics Advisor to "Doctors Opposing Circumcision" (Grußwort von Lloyd Schofield)</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/3hOlFzuoC6o?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Guy Sinden, Droit au Corps, Beschneidungsforum.de</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/O9WUazbs_go?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Marilyn Milos, National Organization of Circumcision Information Resource Centers (NOCIRC)</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/VR4QLB6qRPs?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Ute Wellstein, LAG Säkulare Grüne Rheinland-Pfalz</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/eEtQ0jxCMRU?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Ali Utlu, Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/p6urgQMCXvE?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Viola Schäfer, Vorsitzende intaktiv e.V. - eine Stimme für genitale Selbstbestimmung</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/05GU3hdsMcc?rel=0" width="560"></iframe></p>
<h3>Beiträge auf dem Wallrafplatz:</h3>
<p>Christian Bahls, 1. Vorsitzender MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/n8F83-f71I4?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Christian Bahls, 1. Vorsitzender MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene (Englisch)</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/bidpbSdgIYo?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Irmingard Schewe-Gerigk, TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e.V.</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/OAy6tzb3fM4?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Shemuel Garber, intaktiv e.V. - eine Stimme für genitale Selbstbestimmung</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/0WZgJP2FTU8?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Mina Ahadi, 1. Vorsitzende Zentralrat der Ex-Muslime</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/Xm81rXZ_hvw?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Kaan Göktas, Journalist und Autor (Türkisch / Deutsch)</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/vt9VfH4ONeI?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Renate Bernhard, Aktivistin und Dokumentarfilmerin zu FGM, Mitglied pro familia NRW</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/6xvoMSW6uEc?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Martin Novoa, Legal and Bioethics Advisor to "Doctors Opposing Circumcision"</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/8b0xVggWemw?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Markus Bauer, Zwischengeschlecht.org / StopIGM.org</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/JobpPy9DssY?rel=0" width="560"></iframe></p>
<p>Lena Nyhus, Intact Denmark</p>
<p><iframe allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/OPBYTepx_IE?rel=0" width="560"></iframe></p>Facharbeitskreis Beschneidungbetroffener im MOGiS e.V. protestiert bei KiKA gegen Ausstrahlung der Sendung "Schau in meine Welt - Tahsins Beschneidungsfest"2014-01-16T15:37:49+00:002015-04-06T10:06:26.383191+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/facharbeitskreis-beschneidungbetroffener-im-mogis-e-v-protestiert-bei-kika-gegen-ausstrahlung-der-sendung-schau-in-meine-welt-tahsins-beschneidungsfest/<p><!-- ID6908DI -->Sehr geehrte Programmverantwortliche von KiKA!</p>
<p>Mit Entsetzen haben wir die Ankündigung der Sendung "Schau in meine Welt<br/>- Tahsins Beschneidungsfest" am 19.01.2014 um 13:30 zur Kenntnis genommen.</p>
<p>Wir schreiben Ihnen als Mitglieder des Facharbeitskreises<br/>Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V. Dort organisieren sich Männer,<br/>die von einer im Kindesalter erfolgten Vorhautamputation negativ<br/>betroffen sind. Das bedeutet, dass sie noch heute, als längst<br/>Erwachsene, unter den schwerwiegenden körperlichen und seelischen Folgen<br/>leiden, die die Amputation von durchschnittlich 50% des erogenen Gewebes<br/>am Penis mit sich bringen kann.</p>
<p>In Ihrer Sendungsankündigung erkennen wir die typische Propaganda, wie<br/>ein Junge durch sein Umfeld manipuliert und die Operation ihm<br/>schmackhaft gemacht werden soll. Die Aussicht auf Geld und Geschenke<br/>spielt dabei eine große Rolle. Nicht auszublenden sind aber auch subtile<br/>Drohungen von sozialem Ausschluss wie z.B. "Alle anderen haben das auch<br/>überstanden, Du wirst doch nicht der erste sein, der es nicht schafft" -<br/>die ihre Wirkungen nicht verfehlen, denn Kinder sind in diesem Alter<br/>komplett ihrem Umfeld ausgeliefert. Dass diese Verletzung an der<br/>intimsten Stelle unseres Körpers aus dem uns geliebten engsten<br/>familiären Umfeld erfolgte, hat einige von uns in schwerste Konflikte<br/>und jahrelange innere Immigration getrieben. Wir fühlen uns verraten,<br/>denn unser kindliches Vertrauen wurde missbraucht.<br/>Wir fühlen mit Tahsin mit, wenn er wie beschrieben "voller Vorfreude"<br/>auf seine "Beschneidung" hinfiebert - auch wir haben das getan, haben<br/>den Erwachsenen geglaubt, dass uns nur Gutes widerfahren würde. Die<br/>furchtbare Erkenntnis kam anschließend. Dass Tahsin als Elfjähriger noch<br/>gar nicht begreifen kann, was eigentlich mit ihm geschieht, schildern<br/>Sie in Ihrer Pressemitteilung durchaus ("... obwohl er nicht so genau<br/>weiß, was dann eigentlich anders sein wird") - nur befremdet sehr, dass<br/>Sie dies in keiner Weise zu hinterfragen scheinen.</p>
<p>Dazu sagt Jonathan Friedman, Mitglied des Facharbeitskreises<br/>Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V. und in den USA wohnhaft: "Als<br/>Opfer religiöser Zwangsbeschneidung, das auch als Erwachsener unter den<br/>Folgen leidet, betrachte ich es als abstoßend, dass das Deutsche<br/>Kinderfernsehen beiläufig eine rituelle Zwangsbeschneidung feiert."</p>
<p>In den Medien ist das Thema Vorhautamputationen an Jungen, oft<br/>verniedlichend "Beschneidung" genannt, immer wieder präsent. Vielfach<br/>ist von Kinderärzten und Menschenrechtlern auf die möglichen Folgen<br/>hingewiesen worden. Beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte<br/>wurden allein zwischen 2010 und 2012 über 1800 Komplikationsfälle<br/>aktenkundig. Auch dürfte Ihrer Redaktion die jüngste mediale<br/>Berichterstattung zu schweren Unfällen und Todesfällen im Zusammenhang<br/>mit rituellen Vorhautamputationen in Südafrika, Kanada und Israel<br/>bekannt sein. Uns erschüttert, dass Sie diese Aspekte in Ihrer<br/>Ankündigung komplett ausblenden. Damit verletzen Sie unserer Ansicht<br/>Ihren Bildungsauftrag als unabhängiges staatliches Medium.<br/>Dieser sollte unserer Ansicht u.a. zum Ziel haben, Kinder über ihre<br/>gesetzlich zugesicherten Rechte auf eine gewaltfreie Erziehung sowie<br/>körperliche und seelische Unversehrtheit aufzuklären – und nicht die<br/>Verletzung dieser Rechte durch Erwachsene zu verherrlichen.</p>
<p>Alexander Bachl, Sprecher des Facharbeitskreises<br/>Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V., schreibt zu Ihrer Ankündigung:<br/>"'Jeder muslimische Junge muss beschnitten werden, denn so verlangt es<br/>die religiöse Tradition.' Dieses Los fiel auch auf mich, jedoch war und<br/>bin ich mit diesem Ereignis sehr unglücklich. Den Kindern werden die<br/>wahren lebenslangen medizinischen und sexuellen Folgen und Schmerzen oft<br/>verheimlicht. Mit Unwahrheiten und Beschönigungen wird ihnen die<br/>irreversible Operation aufgedrängt. Unter Androhung von Strafe 'erst<br/>wenn ich beschnitten bin, dann bin ich ein echter Mann' oder Bestechung<br/>'[...] und Tahsin wird auf einem Thron sitzen und viele viele Geschenke<br/>bekommen' werden die Kinder manipuliert. Ich fordere daher von jeder<br/>Institution, die sich selber als für Kinder bildungs- und<br/>wissensvermittelnd versteht, wahrheitsgemäße und kindgerechte<br/>Informationen zu publizieren."</p>
<p>Wir erlauben auf den aktuellen wissenschaftlichen und<br/>menschenrechtlichen Diskurs zu diesem Thema hinzuweisen: am 12.12. fand<br/>anlässlich des ersten Jahrestages des Gesetzes, das Vorhautamputationen<br/>aus jeglichem Grunde erlaubt hat und Jungen damit in dieser Frage<br/>lebenslang rechtlos stellt, eine Pressekonferenz im Haus der<br/>Bundespressekonferenz in Berlin statt. Die Veranstalter waren sieben<br/>Kinderrechts- und Ärzteverbänden, darunter neben uns TERRE DES FEMMES -<br/>Menschenrechte für die Frau e.V., (I)NTACT, pro familia Niedersachsen,<br/>der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, die Deutsche Akademie für<br/>Kinder und Jugendmedizin und die Deutsche Gesellschaft für<br/>Kinderchirurgie. Zu diesem Schreiben erhalten Sie die Pressemitteilung<br/>dazu sowie eine Liste mit Links zu Pressemeldungen.</p>
<p>Weiterhin drängt sich uns der Eindruck auf, dass Ihnen nicht klar zu<br/>sein scheint, was Sie mit derart einseitiger Berichterstattung unter<br/>Ausklammerung wissenschaftlicher und ethischer Erkenntnisse bei<br/>Betroffenen auslösen, die ihr Leben lang unter den möglichen<br/>schwerwiegenden Folgen einer Zwangsbeschneidung leiden.</p>
<p>Önder Özgeday, Mitglied des Facharbeitskreises Beschneidungsbetroffener<br/>im MOGiS e.V., schreibt zu seiner eigenen Zwangsbeschneidung im Alter<br/>von zehn Jahren: "Ich protestiere dagegen, dass KiKA Gewalt gegen Kinder<br/>kind- und mediengerecht aufbereitet und damit das Leiden unzähliger<br/>Betroffener verhöhnt. Eine so verharmlosende Berichterstattung bewirkt,<br/>dass betroffene Jungen und Männer über ihr Leiden schweigen, weil die<br/>Gesellschaft ihnen aufgrund von Unwissenheit und Falschinformationen<br/>jegliche Empathie verweigert. Es ist ein Tabuthema. Auch ich trage<br/>schwere seelische sowie körperliche Schäden mit mir. Ein Verbrechen ist<br/>an meiner Person begangen worden in einem Alter, in dem ich schutzlos<br/>war. Das verstieß gegen mein Recht auf Selbstbestimmung und körperliche<br/>Unversehrtheit. Es geht nicht um Religionsfreiheit - es geht um<br/>Menschenrechte. Denn: Es gibt keine muslimischen Kinder, jüdischen<br/>Kinder, katholischen Kinder etc. Es gibt nur KINDER. Hinzu kommt, dass<br/>weibliche Kinder geschützt sind vor Eingriffen, männliche jedoch nicht.<br/>Die deutsche Justiz hat mich nicht geschützt."</p>
<p>Tayfun Aksoy, ebenfalls Mitglied des Facharbeitskreises und aus einem<br/>muslimischen Kulturkreis, richtet einen Appell an KiKA: “Ich bin mehr<br/>als enttäuscht, dass gerade in einem Kindermedium das Teilabschneiden<br/>von Kindergenitalien als Normalität und Einblick in Kulturen beworben<br/>wird. Ich leide seit dreißig Jahren sehr unter den Folgen meiner<br/>muslimischen 'Beschneidung'. Es ist Zeit, mit Kinder'beschneidungen'<br/>aufzuhören und sie kritisch als das zu betrachten, was sie sind. Helfen<br/>Sie mit, Kinder unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Religion in<br/>ihrem Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung zu stärken!”</p>
<p>Für weitere Informationen und einen Austausch stehen wir Ihnen gerne zur<br/>Verfügung.</p>
<p>Mit freundlichen Grüßen verbleiben für den Facharbeitskreis<br/>Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.</p>
<p>Alexander Mahmud Bachl<br/>Tayfun Aksoy<br/>Önder Özgeday<br/>Jonathan Friedman</p>PACE: Offener Brief zur Beschlussfassung 133642014-01-16T12:56:11+00:002016-06-11T11:49:21.937944+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/pace-open-letter-13364-de/<p><!-- ID6876DI -->Sehr geehrte Damen und Herren der Parlamentarischen Versammlung des<br/>Europarates!</p>
<p>Wir schreiben Ihnen als Vertreter von Männern, die von einer<br/>Vorhautamputation im Kindesalter negativ betroffen sind.</p>
<p>Am 27. Januar entscheiden Sie über die Weiterbehandlung einer<br/>Resolution, die als Reaktion auf die am 01.10.2013 beschlossene<br/>Resolution 1952 "Children´s rights to bodily integrity" beabsichtigt<br/>scheint.</p>
<p>Diese sprach sich dafür aus, u.a. "Beschneidung" von Jungen<br/>als Verletzung des Rechtes des Kindes auf körperliche Unversehrtheit<br/>zu bewerten, rief die Mitgliedsstaaten dazu auf, medizinische<br/>Mindeststandards bei "Beschneidungen" festzulegen und<br/>forderte eine Diskussion über gesetzliche Lösungen, die die<br/>Einwilligungsfähigkeit des Betroffenen für einen solchen Eingriff<br/>voraussetzen.</p>
<p>Die Resolution 1952 (2013) ist während einer Dauer von 15 Monaten<br/>entstanden und es scheint, dass diese nun in einem Eilverfahren und<br/>unter massivem Druck zurückgeholt werden soll.</p>
<p>Zuerst einmal muss festgestellt werden: eine Vorhautamputation ist ein<br/>medizinischer Eingriff, bei dem ein funktioneller Körperteil<br/>unwiederbringlich entfernt wird. Dies hat den zwingenden Verlust<br/>dieser Funktionen mit allen möglichen lebenslangen Konsequenzen zur<br/>Folge; ganz abgesehen von den Operationsrisiken, die auch von den<br/>Umständen und der die Vorhautamputation ausführenden Person abhängen.</p>
<p>Deshalb muss die Diskussion über gesetzliche Regelungen von<br/>Vorhautamputationen an Jungen vorrangig aus menschen- und<br/>kinderrechtlicher Perspektive, sowie auf der Grundlage<br/>evidenzbasierter medizinischer Erkenntnisse geführt werden.</p>
<p>In der Ihnen nun neu vorliegenden Resolution wird behauptet:"Claims<br/>that circumcision harms the health and body of young boys do not rest<br/>on scientific evidence".</p>
<p>Dieser erstaunlichen Behauptung stehen Erklärungen aller europäischen<br/>Kinderarztorganisationen entgegen, zuletzt das im März 2013<br/>veröffentlichte Papier von 38 Pädiatern aus 16 Ländern:<br/><a href="https://tinyurl.com/european-circumcision-study" title="Cultural Bias in the AAP's 2012 Technical Report and Policy Statement on Male Circumcision.">https://tinyurl.com/european-circumcision-study</a> .</p>
<p>Dieses zieht das Fazit: "There is growing consensus among physicians,<br/>including those in the United States, that physicians should<br/>discourage parents from circumcising their healthy infant boys because<br/>nontherapeutic circumcision of underage boys in Western societies has<br/>no compelling health benefits, causes postoperative pain, can have<br/>serious long-term consequences, constitutes a violation of the United<br/>Nations Declaration of the Rights of the Child, and conflicts with the<br/>Hippocratic oath: primum non nocere: First, do no harm."</p>
<p>Wir negativ Betroffenen kennen diese beschriebenen Folgen aus eigener<br/>Erfahrung. Kein Junge kann in dem Alter, in dem eine Vorhautamputation<br/>gewöhnlich erfolgt, über die möglichen lebenslangen Folgen der<br/>Entfernung von durchschnittlich 50% der Penishaut und von bis zu 70%<br/>des erogenen Gewebes des Penis aufgeklärt werden, da diese erst im<br/>sexualfähigen Alter zum Tragen kommen.</p>
<p>Zu diesen Folgen gehören:</p>
<p>- die Zerstörung der natürlichen Physiologie<br/>des Penis als Innen- und Außengewebe: das höchst sensitive Innengewebe<br/>wird z.T. entfernt (Vorhaut) und das verbliebene (Eichel), seines<br/>natürlichen Schutzes durch die Vorhaut beraubt, trockengelegt, was<br/>langfristig zur Keratisierung (Verhornhautung) und damit<br/>Desensibilisierung der Eichelhaut führt</p>
<p>- Wegfall des natürlichen<br/>Gleitmechanismus der Penishaut beim Geschlechtsverkehr, was zu<br/>Schmerzen der Partnerin durch verstärkte Reibung führen kann</p>
<p>- drastischer Verlust an sexuellem Empfindungsvermögen: die Vorhaut<br/>verfügt über mehr Nervenenden als die Eichel und besonders sensible<br/>Tastzellen (Meißnersche Tastkörperchen)</p>
<p>- Masturbation ist oft nur mit<br/>Hilfsmitteln schmerzfrei möglich (mittlerweile werden schon Cremes für<br/>beschnittene Penisse vertrieben)</p>
<p>Hinzu erleben wir zahlreiche psychische Langzeitfolgen, wie ein<br/>erlebter Kontrollverlust über den eigenen Körper,<br/>Minderwertigkeitskomplexe, Beziehungsunfähigkeit, Vermeidung sexueller<br/>Beziehungen, Scham und Depressionen.</p>
<p>Mit diesen möglichen Folgen werden wir negativ Betroffenen im<br/>Erwachsenenalter komplett allein gelassen. In den<br/>Komplikationsstatistiken werden nur Zwischenfälle im direkten<br/>Zusammenhang mit dem Eingriff berücksichtigt - die Spätfolgen hingegen<br/>werden nicht erfasst. Durch das fehlende Problembewusstsein erkennen<br/>viele Betroffene nicht einmal den Ursprung ihres Leidens - ganz zu<br/>schweigen davon, dass ihnen fachärztliche Hilfe angeboten würde.</p>
<p>Aufgrund der beschriebenen Tragweite der möglichen Risiken und Folgen<br/>einer Vorhautamputation muss die Entscheidung über einen solchen<br/>Eingriff ausschließlich der Person zustehen, die auch lebenslang mit<br/>dessen Folgen klarkommen muss. Dies setzt ein mündiges Alter und eine<br/>umfassende Aufklärung der Risiken und Folgen voraus.</p>
<p>Wir wissen, dass Sie als Abgeordnete nur Ihrem Gewissen verpflichtet<br/>sind.</p>
<p>Wir appellieren an Ihre Verantwortung auch für den Schutz der<br/>Schwächsten in unserer Gesellschaft - den der Kinder, die sich weder<br/>wehren noch organisieren können.</p>
<p>Bringen Sie bitte den Mut auf und handeln Sie wie die europäischen<br/>Kinderarztverbände, die Kinderrechtsbeauftragten der nordischen Länder<br/>und zahlreiche Frauen- und Menschenrechtsgruppen:</p>
<p>Urteilen und entscheiden Sie aus der Perspektive des Kindes - denn es<br/>geht um dessen Körper und dessen Recht, mit dem Körper zu leben, mit<br/>dem es geboren wird.</p>APCE: Lettre ouverte Concernant Proposition de résolution | Doc. 133642014-01-16T12:56:00+00:002016-06-11T11:51:15.180950+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/pace-open-letter-13364-fr/<p><!-- ID6869DI -->Mesdames et Messieurs les membres de l'Assemblée parlementaire du<br/>Conseil de l'Europe !</p>
<p>Nous vous écrivons en tant que représentants d'hommes adultes vivant<br/>avec les répercussions négatives d'une circoncision effectuée durant<br/>leur enfance.</p>
<p>Ce 27 janvier, vous allez statuer sur les suites à donner à une<br/>résolution dont l'intention semble être de de réagir résolution 1952<br/>intitulé "Children´s rights to bodily integrity", adoptée le premier<br/>octobre 2013.</p>
<p>Cette dernière s'est prononcée pour que l'on considère, entre autres,<br/>la circoncision de garçons mineurs pour motif religieux comme une<br/>atteinte à l'intégrité physique. Elle a enjoint les Etats membres de<br/>définir des standards à minima pour cette procédure médicale. En<br/>outre, elle a appelé à une discussion sur les solutions juridiques qui<br/>garantiraient le consentement du garçon concerné comme prérequis à<br/>cette intervention.</p>
<p>Cette résolution a pris forme pendant une période de 15 mois, et il<br/>apparaît qu'une procédure d'urgence ait maintenant pour objectif de<br/>l'annuler.</p>
<p>Permettez-nous un constat préalable : l'amputation du prépuce est une<br/>intervention chirurgicale, qui consiste en l'ablation irréparable<br/>d'une partie fonctionnelle de l'organe sexuel, avec son corollaire de<br/>conséquences pour le reste de la vie de la personne concernée, en plus<br/>des risques de l'opération, qui dépendent également de l'opérateur et<br/>des conditions dans laquelle elle est effectuée.</p>
<p>Pour ces raisons, il faut que la discussion à propos des solutions<br/>juridiques à apporter à cette thématique soit abordée sous l'angle des<br/>droits de l'Homme et en particulier ceux de l'enfant, ainsi que sur la<br/>base des connaissances médicales et scientifiques actuelles. La<br/>résolution qui vous est soumise soutient : "that circumcision harms<br/>the health and body of young boys do not rest on scientific evidence."</p>
<p>Cette assertion surprenante contredit les déclarations des<br/>associations européennes de pédiatrie, notamment celle de 38 pédiatres<br/>de 16 pays publiée en mars 2013 :<br/><a href="https://tinyurl.com/european-circumcision-study" title="Cultural Bias in the AAP's 2012 Technical Report and Policy Statement on Male Circumcision.">https://tinyurl.com/european-circumcision-study</a> .</p>
<p>Sa la conclusion est : "There is growing consensus among physicians,<br/>including those in the United States, that physicians should<br/>discourage parents from circumcising their healthy infant boys because<br/>nontherapeutic circumcision of underage boys in Western societies has<br/>no compelling health benefits,causes postoperative pain, can have<br/>serious long-term consequences, constitutes a violation of the United<br/>Nations' Declaration of the Rights of the Child, and conflicts with<br/>the Hippocratic oath: primum non nocere: First, do no harm."</p>
<p>Nous, hommes concernés, avons personnellement fait l'expérience de ces<br/>conséquences. A l'âge où est habituellement imposé cette intervention,<br/>aucun garçon n'est au courant des conséquences à vie de l'ablation de<br/>50 % en moyenne de tissus et de 70 % des zones érogènes du pénis,<br/>puisqu'elles ne développeront leur effet qu'à partir de l'âge où il y<br/>aura activité sexuelle.</p>
<p>Ces conséquences sont notamment:</p>
<p>- l'altération de la physiologie<br/>naturelle des tissus internes et externes du pénis : les tissus<br/>internes hautement sensitifs sont supprimés pour partie (le prépuce),<br/>et les tissus préservés (le gland) sont privés de leur protection<br/>naturelle, ce qui induit à moyen et long terme un déssèchement<br/>(kératinisation) et une désensibilisation de la peau du gland</p>
<p>- la perte de la fonction de coulissement du prépuce lors du rapport<br/>sexuel, qui peut induire des douleurs vaginales de la partenaire, par<br/>frottement accru</p>
<p>- une perte drastique de jouissance sexuelle, puisque<br/>le prépuce dispose de plus de terminaisons nerveuses que le gland et<br/>possède en particulier des cellules spécialisées (dites cellules de<br/>Meissner)</p>
<p>- la masturbation sans douleurs nécessite souvent l'usage de<br/>lubrifiants, ce qui explique la vente de crèmes destinées aux pénis<br/>circoncis.</p>
<p>De surcroît nous subissons de nombreuses conséquences psychologiques à<br/>long terme, telles que la perte de contrôle sur notre propre corps, un<br/>complexe d'infériorité, une difficulté à vivre une relation affective,<br/>l'évitement de relations sexuelles, de la honte et de la dépression.</p>
<p>A l'âge adulte, nous, les hommes négativement concernés, sommes<br/>entièrement laissés pour compte. Les statistiques sur les<br/>complications ne relatent que les suites immédiates de<br/>l'intervention. Les complications tardives n'y trouvent aucun<br/>écho. Par manque de conscience de ces problèmes, beaucoup d'hommes<br/>concernés n'identifient pas la cause de leurs souffrances, sans parler<br/>de l'absence d'aide médicale.</p>
<p>La portée des risques possibles et les conséquences d'une amputation<br/>du prépuce rend donc indispensable que la la décision de pratiquer<br/>cette intervention soit entièrement réservée à la personne concernée,<br/>qui devra s'accommoder des suites pour le reste de ces jours. La<br/>capacité d'accéder à un consentement éclairé est le prérequis d'une<br/>telle décision.</p>
<p>Nous savons qu'en tant que députés vous n'êtes tributaires que de<br/>votre conscience.</p>
<p>Nous appelons à votre sens de la responsabilité, de vous prononcer<br/>pour la défense des plus faibles dans notre société : les enfants, qui<br/>ne peuvent ni se défendre ni s'organiser eux-mêmes.</p>
<p>Mobilisez tout votre courage et agissez en adéquation avec les<br/>organisations européenes de pédiatres, avec les défenseurs des droits<br/>des enfants des pays nordiques (les ombudsmans) et les nombreuses<br/>organisations des droits de la femme et des droits de l'Homme en<br/>général.</p>
<p>Jugez et agissez dans l'intérêt de l'enfant, car il s'agit bien de son<br/>corps et de son droit de vivre dans le corps dans lequel il est né.</p>PACE: Open Letter regarding Motion for Resolution | Doc. 133642014-01-16T12:55:38+00:002016-06-11T11:50:25.371209+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/pace-open-letter-13364-en/<p><!-- ID6865DI -->Dear Members of the Parliamentary Assembly of the Council of Europe!</p>
<p>We address you as representatives of men who have been negatively<br/>affected by foreskin amputation in childhood.</p>
<p>On January 27th you will be deciding whether to further discuss a<br/>resolution that seems to be intended as a reaction to your earlier<br/>resolution 1952 "Children's rights to bodily integrity", accepted on<br/>Oct 1st, 2013. The passed resolution argued, amongst other issues, for<br/>recognition of "circumcision" of boys to be assessed as a violation of<br/>the child's right to bodily integrity. It also urged the member states<br/>to define medical minimum standards for "circumcisions" and called for<br/>a discussion about legal solutions that make the affected's ability to<br/>consent a prerequisite for such surgery.</p>
<p>PACE Resolution 1952/2013 was developed over the course of 15 months,<br/>and it appears that a plan may be in the works to toss it out it with<br/>haste, under a considerable amount of outside pressure.</p>
<p>First and foremost, it needs to be stated that foreskin amputation is<br/>a surgical procedure, in which a functional body part is irreversibly<br/>removed. This carries with it the compelling loss of numerous<br/>functions and has life-long consequences; not to mention the risks<br/>involved in the surgery itself, which also depend on the circumstances<br/>of the operation as well as on the person performing it. Therefore,<br/>the discussion of legal regulation must be engaged primarily from a<br/>human- and children's-rights point of view, supported with<br/>evidence- and observation-based medical expertise.</p>
<p>The new resolution presented to you states that "Claims that<br/>circumcision harms the health and body of young boys do not rest on<br/>scientific evidence." This astonishing claim is refuted by<br/>declarations from all European paediatric organizations, the latest<br/>being the paper authored by 38 prominent paediatricians from 16<br/>countries in March 2013:<br/><a href="https://tinyurl.com/european-circumcision-study" title="Cultural Bias in the AAP's 2012 Technical Report and Policy Statement on Male Circumcision.">https://tinyurl.com/european-circumcision-study</a> .</p>
<p>It comes to the following conclusion: "There is growing consensus<br/>among physicians, including those in the United States, that<br/>physicians should discourage parents from circumcising their healthy<br/>infant boys because nontherapeutic circumcision of underage boys in<br/>Western societies has no compelling health benefits, causes<br/>postoperative pain, can have serious long-term consequences,<br/>constitutes a violation of the United Nations' Declaration of the<br/>Rights of the Child, and conflicts with the Hippocratic oath: primum<br/>non nocere: First, do no harm."</p>
<p>We, the negatively affected, know the described consequences<br/>first-hand. At the age at which a foreskin-amputation typically is<br/>performed, no boy can be properly educated about the possible<br/>life-long consequences of the removal of an average of 50% of the<br/>penile skin and up to 70% of its erogenous tissue, since these only<br/>come into effect at an age of sexual maturity.</p>
<p>These consequences include:</p>
<p>- the destruction of the natural<br/>physiology of the penis, consisting of inner and outer tissue: the<br/>highly sensitive inner tissue is largely removed (foreskin) along with<br/>much of the outer skin, whilst the distal remainder (glans) is now<br/>bereft of is natural protection and left to dry out, which in the<br/>long-term invariably causes keratinization of the mucosa and thereby<br/>desensitizes the glans.</p>
<p>- loss of the natural gliding mechanism of<br/>the penile skin, unique to the penis, which reduces comfort in<br/>intercourse and can lead to pain for the partner due to increased<br/>friction.</p>
<p>- drastic loss of sexual sensitivity: the foreskin<br/>comprises far more nerve endings then the glans, as well as highly<br/>sensitive tactile corpuscles that the glans lacks.</p>
<p>- painless masturbation is often impossible without additives (there are already<br/>lubricating creams, gels and oils for circumcised penises being<br/>marketed).</p>
<p>Additionally, we experience several psychological long-term effects,<br/>such as perceived loss of control over our own body, inferiority<br/>complexes, inability to engage in relationships, avoidance of sexual<br/>relations, shame and depression over having been genitally altered.</p>
<p>With these possible consequences, we, the negatively affected, are<br/>left completely alone in adulthood. In statistics that show<br/>complications, only those cases are included that have a temporally<br/>immediate connection to the surgery - the effects later in life,<br/>however, are not recorded. Due to a lack of awareness for the<br/>problems, many affected men do not even realize the cause of their<br/>suffering - not to mention the lack of qualified medical and<br/>psychological assistance.</p>
<p>Considering the wide range of possible risks and later effects of<br/>foreskin amputation mentioned here, the decision about this kind of<br/>surgery has to be the exclusive right of the affected person, who must<br/>bear said consequences for the rest of his life. This implies a<br/>consent requirement of age of maturity, including thorough education<br/>about the risks and consequences.</p>
<p>We know that you, the members of the Assembly, are bound only to your<br/>own conscience. We appeal to your responsibility toward the protection<br/>of society's weakest members - who cannot defend or organize<br/>themselves. Please muster the courage to proceed as do the prestigious<br/>European paediatric organizations, the child ombudspersons of the<br/>Nordic countries and many women's- and human-rights groups:</p>
<p>Judge and decide from the perspective of the child - it is about his<br/>body and his right to live with the entire body he was born with.</p>PACE: Carta abierta en relación con la propuesta de resolución | doc. 133642014-01-16T12:55:13+00:002016-06-11T11:38:23.049817+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/pace-open-letter-13364-es/<p><!-- ID6874DI -->Distinguidos señores y señoras miembros de la Asamblea Parlamentaria<br/>del Consejo de Europa,</p>
<p>nos dirigimos a ustedes como representantes de hombres afectados por<br/>la amputación del prepucio en la infancia. El día 27 de enero ustedes<br/>decidirán sobre las acciones que se tomarán en el caso de una<br/>resolución que aparentemente se ha propuesto como reacción a la<br/>resolución 1952 "Children's rights to bodily integrity",<br/>aprobada el primero de octubre de 2013.</p>
<p>Esta resolución constató, entre otras cosas, que la llamada<br/>"circuncisión" infantil es una violación del derecho del niño a su<br/>integridad física, llamó los estados miembros de la UE a definir los<br/>estándares mínimos médicos para operaciones en los genitales y exigió<br/>una discusión sobre la introducción de leyes que requieran<br/>generalmente la capacidad de consentimiento del afectado para este<br/>tipo de operaciones.</p>
<p>La resolución 1952 (2013) fue desarrollada durante<br/>15 meses. Ahora, sin embargo, parece que existen muchas presiones con<br/>el fin de que esta resolución sea revocada en un procedimiento de<br/>urgencia.</p>
<p>Hay que constatar que la amputación del prepucio es una operación<br/>médica en la que un órgano funcional se extirpa de manera<br/>irrecuperable. Eso implica necesariamente la pérdida de todas sus<br/>funciones para la vida entera con todas las consecuencias. Aparte de<br/>esto existen los riesgos de la operación que dependen de las<br/>circunstancias así como de la persona encargada de la operación.</p>
<p>Por ello, la discusión sobre la reglamentación jurídica tiene que<br/>basarse sobre todo en la perspectiva de los derechos humanos e<br/>infantiles así como en las evidencias científicas.</p>
<p>La resolución que se les ha propuesto últimamente sostiene: "Claims<br/>that circumcision harms the health and body of young boys do not rest<br/>on scientific evidence." Aquella afirmación sorprendente va en<br/>contra de las declaraciones de todas las asociaciones europeas de<br/>pediatría - véase por ejemplo el siguiente artículo publicado en marzo<br/>de 2013 por 38 pediatras de 16 países:<br/><a href="https://tinyurl.com/european-circumcision-study" title="Cultural Bias in the AAP's 2012 Technical Report and Policy Statement on Male Circumcision.">https://tinyurl.com/european-circumcision-study</a> .</p>
<p>Esta publicación concluye que hay creciente consenso en la profesión<br/>médica, también en los Estados Unidos de América, de que los médicos<br/>deben disuadir a los padres de circuncidar a sus hijos puesto que la<br/>circuncisión infantil no tiene ningún beneficio de salud, causa<br/>dolores postoperatorios, conlleva severas consecuencias a largo plazo,<br/>constituye una violación de la Declaración de los Derechos del Niño de<br/>las Naciones Unidas y está incompatible con el principio del juramento<br/>hipocrático primum non nocere - ´primero no hacer daño.</p>
<p>Nosotros, los afectados, conocemos las consecuencias por experiencia<br/>propia. Ningún niño de la edad en la que pasa la gran mayoría de las<br/>amputaciones de prepucio puede tomar una decisión informada sobre las<br/>consecuencias de la pérdida de 50 % de la piel del pene en promedio y<br/>de hasta 70 % de sus tejidos erógenos para la vida entera, puesto que<br/>éstas no surten efecto hasta que la persona llega a la edad de<br/>actividad sexual.</p>
<p>Estas consecuencias incluyen:</p>
<p>- la destrucción de la fisiología<br/>natural del pene con sus tejidos internos y externos: los tejidos<br/>extremadamente sensitivos del prepucio y frenillo son extirpados<br/>mientras el tejido interno que queda - el glande es privado de<br/>su protección natural, cosa que lo reseca y lleva a su queratinación y<br/>constante desensibilización a mediano y largo plazo.</p>
<p>- la pérdida<br/>de lubricación en la pareja femenina que le puede causar dolores por<br/>falta del mecanismo deslizador.</p>
<p>- la pérdida drástica de la<br/>capacidad de sensibilidad y por ende de la capacidad de sentir placer<br/>sexual: el prepucio contiene la máxima concentración de puntas de<br/>nervios así como unas células táctiles especializadas que se conocen<br/>como las células de Meissner.</p>
<p>- dolores en la masturbación, la que<br/>en muchos casos sólo es posible con la ayuda de lubricantes<br/>incluso existe ya un mercado para cremas que permitan la masturbación<br/>de penes circuncisos sin dolor.</p>
<p>Aparte de ello sufrimos de numerosas consecuencias psicológicas a<br/>largo plazo que incluyen la percepción de pérdida de control sobre el<br/>propio cuerpo, complejos de inferioridad, en algunos casos la<br/>incapacidad de poder llevar una relación o la prevención de relaciones<br/>sexuales, así como vergüenza y depresiones.</p>
<p>Con todas estas consecuencias, la sociedad nos deja completamente<br/>solos. Las estadísdicas que reportan complicaciones solamente se<br/>refieren a incidencias directamente relacionadas con la misma<br/>operación mientras que las consecuencias para la vida no se toman en<br/>cuenta. Debido a la falta de conciencia de estos problemas a nivel<br/>social, incluso muchas personas afectadas no reconocen las causas de<br/>sus molestias y no se les ofrece ningún tipo de ayuda<br/>profesional. Debido al alcance de los posibles riesgos y de las<br/>consecuencias descritas de una amputación del prepucio, la decisión<br/>sobre una operación de ese tipo tiene que corresponder exclusivamente<br/>a la misma persona que tendrá que vivir con el resultado. Para ello se<br/>requiere no sólo mayoría de edad sino también una aclaración completa<br/>sobre los riesgos y las consecuencias.</p>
<p>Sabemos que ustedes como diputados sólo tienen obligación ante su<br/>propia conciencia. Por ello apelamos a su resposabilidad por la<br/>protección de los miembros más débiles de la sociedad – los niños –<br/>que no pueden defenderse ni organizarse. Les rogamos que tengan el<br/>valor de seguir los ejemplos de las asociaciones europeas de<br/>pediatría, de los encargados de los derechos de niños de los países<br/>nórdicos así como de numerosas organizaciones dedicadas a la defensa<br/>de los derechos humanos. Por favor, juzguen y decidan tomando la<br/>perspectiva del niño, puesto que es su cuerpo y él tiene el derecho de<br/>vivir con el cuerpo con el que nació.</p>PACE: Lettera aperta per quanto riguarda la proposta di risoluzione | Doc. 133642014-01-16T12:54:04+00:002016-06-11T11:38:42.108125+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/pace-open-letter-13364-it/<p><!-- ID6867DI -->Egregi Signore e Signori dell'Assemblea consultiva del Consiglio<br/>d'Europa!</p>
<p>Redigiamo la Presente, in qualità di rappresentanti di uomini che in<br/>età infantile hanno subito l’amputazione del prepuzio.</p>
<p>Il 27 Gennaio deciderete circa l’ulteriore risoluzione adottata in<br/>risposta alla risoluzione 1952/13 „Children's Rights to bodily<br/>integrity“ che era stata varata il 1 Ottobre 2013. In quest’ultima si<br/>richiedeva, tra le altre cose, la possibilità di valutare la<br/>“circoncisione” di ragazzi come violazione dei diritti del bambino<br/>all'integrità fisica; sollecitava gli Stati membri a fissare norme<br/>minime per le “circoncisioni” ed invitava inoltre ad una discussione<br/>di soluzione legislativa che premetta la possibilità di consenso della<br/>persona colpita.</p>
<p>La risoluzione nasceva in un periodo di 15 mesi e sembra che la stessa<br/>possa essere recuperata in una procedura rapida e di impatto.</p>
<p>Si consideri, innanzitutto: l'amputazione del prepuzio è un intervento<br/>medico, in cui viene eliminata irrimediabilmente una parte funzionale<br/>del corpo. Questo comporta una perdita di funzioni, con tutte le<br/>conseguenze permanenti possibili nella vita dell’individuo; oltre a<br/>ciò, si aggiungono i rischi dell’operazione, che dipendono altresì<br/>dalle circostanze e dalle persone che svolgono l'amputazione del<br/>prepuzio. Per tali ragioni, le soluzioni legislative devono essere<br/>discusse principalmente dal punto di vista dei diritti dell’ uomo e<br/>del bambino, nonché porre le basi su conoscenze di natura medica. La<br/>risoluzione presente sostiene: "Claims that circumcision harms the<br/>health and body of young boys do not rest on scientific evidence."</p>
<p>Questa affermazione è contraria alle dichiarazioni di tutte le<br/>organizzazioni dei pediatri europei, da ultimo il documento<br/>pubblicato da 38 pediatri di 16 stati nel Marzo 2013<br/><a href="https://tinyurl.com/european-circumcision-study" title="Cultural Bias in the AAP's 2012 Technical Report and Policy Statement on Male Circumcision.">http://tinyurl.com/european-circumcision-study</a> che trae la<br/>conclusione: “There is growing consensus among physicians,including<br/>those in the United States, that physicians should discourage parents<br/>from circumcising their healthy infant boys because nontherapeutic<br/>circumcision of underage boys in Western societies has no compelling<br/>health benefits, causes postoperative pain, can have serious<br/>long-term consequences, constitutes a violation of the United<br/>Nations’ Declaration of the Rights of the Child, and conflicts with<br/>the Hippocratic oath: primum non nocere: First, do no harm."</p>
<p>Noi uomini adulti colpiti conosciamo le conseguenze descritte dalla<br/>nostra propria esperienza. Nessun ragazzo nell'età in cui normalmente<br/>viene realizzata un'amputazione del prepuzio può essere consapevole<br/>sufficientemente delle conseguenze permanenti possibili<br/>dall'eliminazione di circa il 50% della cute del pene e di fino al 70%<br/>delle cellule erogene, perché tali elementi acquisiscono importanza e<br/>valore soltanto nell'età della maturità sessuale.</p>
<p>Tra le conseguenze, esistono anche:</p>
<p>- la distruzione della fisiologia<br/>naturale del pene, cellule interne ed esterne: le cellule interne<br/>eminentemente sensitive vengono tolte in parte (il prepuzio) e le<br/>cellule rimanenti (il glande),”rapinate” della loro protezione<br/>naturale, prosciugate, il che porta, a lungo termine, ad una callosità<br/>e perciò desensibilizzazione della cute del glande</p>
<p>- la perdita della funzione lubrificante della cute del pene, che può<br/>provocare dolore vaginale della partner durante il rapporto<br/>sessuale, apportato dallo sfregamento rinforzato</p>
<p>- una perdita drastica del godimento sessuale, perché il prepuzio dispone termini nervosi e possiede in particolare, in proposito, delle cellule specialistiche (cioè i corpuscoli di Meissner)</p>
<p>- la masturbazione senza dolore necessita spesso dell’uso di lubrificanti</p>
<p>Inoltre, sperimentiamo numerosi effetti psicologici a lungo termine,<br/>per esempio il senso di perdita del controllo sul proprio corpo,<br/>complessi d'inferiorità, difficoltà di vivere relazioni affettive,<br/>l'evitare i rapporti sessuali, la vergogna, la depressione. Nell'età<br/>adulta, noi, gli uomini colpiti, siamo completamente lasciati soli. Le<br/>statistiche riguardo alle complicanze trattano solo degli<br/>inconvenienti che risultano immediatamente dall'intervento - gli<br/>effetti più ritardati non vi trovano nessuna risonanza. Per la<br/>mancanza di conoscenza di tali problemi, molti degli uomini colpiti,<br/>non identificano la causa per la loro sofferenza, per non parlare<br/>dell'assenza d'aiuto medico.</p>
<p>Sulla base della portata dei rischi possibili e delle conseguenze di<br/>un'amputazione del prepuzio, la decisione di realizzare questo<br/>intervento deve assolutamente ed esclusivamente gravare sulla persona,<br/>che con tali conseguenze dovrà convivere. Il presupposto di una tale<br/>decisione è la spiegazione chiara e complessiva dei rischi e delle<br/>conseguenze e la possibilità e capacità di consenso.</p>
<p>Sappiamo come Deputati c’è un obbligo alla Coscienza. Ci appelliamo<br/>alla Vostra responsabilità anche per la protezione dei più deboli<br/>della nostra società - la protezione dei bambini che non possono né<br/>difendersi né organizzarsi.</p>
<p>Possiate mobilitare tutto il Vostro coraggio, agendo nella stessa<br/>direzione delle organizzazioni dei pediatri europei, gli ombudsman dei<br/>bambini degli stati nordici e numerose organizzazioni dei diritti<br/>delle donne e dei diritti degli uomini:</p>
<p>Si decida nell' interesse del bambino – perché si tratta del suo corpo<br/>e del suo diritto di vivere nel corpo in cui è nato.</p>
<p>Un ringraziamento particolare, e cordiali saluti.</p>
<p>Appendice: comunicato stampa 12.12.13 / proclamazione dei ombudsman<br/>dei bambini degli stati nordici</p>Child protection NGOs and pediatricians conclude: circumcision law has failed2013-12-13T18:34:11+00:002015-04-06T10:06:31.078747+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/child-protection-ngos-and-pediatricians-conclude-legalisation-of-circumcision-has-failed/<p><!-- ID6666DI -->PRESS RELEASE</p>
<p>Child-protection NGOs and Medical Associations conclude:</p>
<p><span style="font-size: large; font-weight: bold;">Circumcision law failed in every aspect</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana; font-weight: bold;">Berlin, 12/12/2013 - One year after foreskin amputations (circumcisions) to boys for any reason have been legalized in Germany, seven Child-protection NGOs and Medical Associations held a press conference in Berlin to voice their concerns regarding the so-called circumcision law, its application and consequences. Their verdict: The law failed in every aspect.</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana;">With the §1631d BGB, that had been passed exactly one year ago on Dec.12th, 2012, the German Bundestag legalized foreskin amputations for any reason. A requirement for medically not indicated surgery is its execution according to the "rules of medical science". During the child's first 6 month of age it may also be performed by not medically trained people, if they are appointed by a religious group.</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana;">The government aimed at eliminating existing legal uncertainties. From the point of view of MOGiS e.V. - A voice for the Affected, Terre des Femmes, (I)ntact e.V., pro familia Niedersachsen, the Profession Association of Child and Youth doctors, the German Academy for Child and Youth medicine and the German Society for Child Surgery, however, this ambitious plan failed to work out. They draw a negative conclusion of the law's first year.<br/>Christian Bahls, Chairman of MOGiS e.V. - A voice for the Affected, said: "If it comes to the claim the law would satisfy all parties involved, let me assure you, this surely does not hold true for the affected men." He also pointed out that many notable law experts consider the law unconstitutional.<br/>The organizations not only criticise the lack of legal certainty. The very few conditions for a circumcision's legality that made it into the law would often not even be met. "There is no trace of legal certainty for the affected men", Bahls added, "especially regarding a recently dropped lawsuit related to a ritual circumcision, the impression arises that backyard-circumcisions have been carelessly legalized by the lawmakers."</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana;">The organizations deem the interests and rights to be not fully recognized or protected by the law, and boys and girls not treated equally. They therefore demanded the cancellation of §1631d BGB and a recognition of children's right to genital self-determination - regardless of gender. The new revision of the patient's rights law with its prohibition of aesthetic-surgical operations on minors is seen as a possible way to bolster up the affected children's rights accordingly.<br/>Christa Müller from (I)ntact e.V. said "The forced male circumcision is, like the female genital mutilation, a violation of the right to bodily integrity. Being a human right, it must apply to boys and girls worldwide without limitations. Neither religious, nor social or cultural views may justify the amputation of a male foreskin, a clitoris or the labia. Legalization of medically not indicated circumcision of little boys creates a backdoor for female genital mutilation." Müller fears that it is only a matter of time until a family will successfully sue for their right to circumcise their daughter on principle of equal treatment of genders.</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana;">All organizations also found fault with the fact that critical voices, especially from men negatively affected by their circumcision - as in the debate prior to enactment in 2012 - are still not sufficiently listened to and included in the political process. "We, being the affected, have no rights, not even to compensation or amends", Alexander Bachl, speaker for the working group of men negatively affected by circumcision within MOGiS e.V., deplored. He added: "The affected are being disenfranchised. We can not participate in the decision about the removal of an important body part. Parents may have their sons' foreskins amputated at will". He demanded: "Any circumcision without therapeutic value can only be decided by the person that has to bear the consequences for the rest of his life."</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana;">Dr. Ulrich Fegeler, spokesperson of the Profession Association of Child and Youth Doctors (BVKJ), generally argued against circumcision of minors without medical indication. "Circumcisions without therapeutic value may not be performed until after the patient has reached necessary level of ability to agree. Only then it can be ensured that the affected is fully aware of the whole range of consequences. Prerequisite is a thorough education of the juvenile (without the parents being present) about the effects of foreskin removal."</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana;">According to Prof. Dr. Manfred Gahr, general secretary of the German Academy for Child and Youth Medicine (DAKJ), all member organizations of the DAKJ reject a not medically founded circumcision. The law hasn't improved the situation for boys of any age, he said. He pointed out problems regarding the possible foreskin-removal by non-medical circumcisers. The younger a child was, the greater were the technical difficulties and the rate of complications (at least 6%). Non-medical circumcisers are not licensed to apply sufficient anaesthetics, neither general nor local anaesthesia. As a result, infant circumcisions in Germany were being performed without sufficient pain relief. "If you imagine an appendix operation on an adult without anaesthesia, you can see how highly problematic this procedure is", he explained. The proclaimed medical benefits brought forward by circumcision advocates were by no means scientifically proven, nor relevant for people in developed countries.</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana;">The secretary of pro familia Niedersachsen, Andreas Bergen, called §1631d BGB an "intrusion in the basic right to bodily integrity of male children and juveniles". "We consider an evaluation of this law indispensable - lawmakers must take notice of the consequences their law has", he said.</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana;">Irmingard Schewe-Gerigk, chairwomen of Terre des femmes e.V., said that the current legal regulation in Germany is a clear contradiction to the UN Convention on the Rights of the Child (CRC), which prompts countries to abolish rites harmful to children. Human rights were universal and would apply to boys and girls equally.</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana;">In addition to the debate on traditionally motivated forms of foreskin amputations on boys, representatives of affected men also pointed towards the still abnormally high number of medically justified foreskin removals. Victor Schiering, member of the working group of men negatively affected by circumcision within MOGiS e.V., said "Boys are 'circumcised' for a huge variety of reasons, some also for questionable medical reasons. We must find out why the ratio of boys having their foreskins amputated is so much larger in Germany than, for example, in Scandinavia". Maybe the obsession with movability of the children’s' foreskins was caused by disease mongering a healthy condition, because the knowledge about the natural development of the foreskin till the end of puberty has been lost. "Society has looked away for far too long", he added. Therefore a fund should be established for compensation and help for the affected of all ages.</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana; font-weight: bold;">We kindly request a copy after publication.</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana; font-weight: bold;">Date information:</span></p>
<p><span style="font-family: Verdana;">Second anniversary of genital self-determination on May 7th, 2014 in Cologne, "Worldwide Day of Genital Autonomy" - anniversary of the landmark judgment of the Cologne Regional Court with demonstration and rally. The event will be attended worldwide; rallies are announced before the German consulates in the United States and the German embassy in the UK.</span></p>Pressemitteilung zur Pressekonferenz am 12. Dezember 2013 zum Jahrestag des Beschneidungsgesetzes2013-12-12T11:05:34+00:002015-04-06T10:06:31.829435+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/pressemitteilung-pressekonferenz-12-12-2013/<p><!-- ID6626DI --><p lang="de-DE"><a name="Brief"></a> <span style="font-family: Verdana;"><b>PRESSEMITTEILUNG (<a href="http://mogis-verein.de/static/uploads/PK12122013_O-Toene_Referenten.pdf">O-Töne</a>)</b></span></p><br/><p lang="de-DE"><span style="font-family: Verdana;"><span><b>Kinderschützer und Ärzte ziehen Bilanz</b></span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span style="font-size: large;"><b>Beschneidungsgesetz auf ganzer Linie gescheitert</b></span></span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="font-family: Verdana;"><span><i><b>Berlin, 12.12.2013 -</b></i></span></span><span style="font-family: Verdana;"><span><b> Ein Jahr nach der Legalisierung von Vorhautamputationen („Beschneidungen") an Jungen aus jeglichem Grund traten in Berlin sieben Kinderschutzverbände und Ärztevertretungen vor die Presse, um ihre Bedenken zum so genannten Beschneidungsgesetz, zu seiner Anwendung und dessen Folgen zu äußern. Ihr Fazit: Das Gesetz ist auf ganzer Linie gescheitert.</b></span></span></p><br/><p lang="de-DE"><span style="font-family: Verdana;"><span>Mit dem am 12. Dezember 2012 beschlossenen „Gesetz über den Umfang der Personensorge bei einer Beschneidung des männlichen Kindes“ legalisierte der Bundestag vor genau einem Jahr Vorhautamputationen aus jeglichem Grund. In § 1631d BGB wurde festgelegt, dass in Deutschland eine Beschneidung aus jeglichem Grund möglich ist. Voraussetzung für den medizinisch nicht indizierten Eingriff ist allerdings, dass er nach den Regeln der ärztlichen Kunst durchgeführt wird. Auch von einer Religionsgesellschaft dazu vorgesehene Personen dürfen, ohne Arzt zu sein, in den ersten sechs Monaten nach der Geburt eines Kindes eine Vorhautentfernung vornehmen.</span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>Die Bundesregierung wollte mit dem Gesetz bestehende Rechtsunsicherheiten beseitigen. Aus Sicht von </span></span></span><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene, TERRE DES FEMMES, (I)NTACT, pro familia Niedersachen, dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie </span></span></span><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>ist dieses Vorhaben jedoch gescheitert. Ihre Bilanz nach einem Jahr Beschneidungsgesetz ist negativ. Christian Bahls, 1. Vorsitzender von MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene, erklärte im Rahmen der Pressekonferenz: „Zur Behauptung, das Gesetz stelle alle Beteiligten zufrieden, kann ich Ihnen versichern, dass dies bei den Betroffenen bestimmt nicht der Fall ist.“ Er verwies zudem darauf, dass die Legalisierung nichttherapeutischer Vorhautamputation an Jungen aus jeglichem Grunde von verschiedenen namhaften Strafrechtlern als verfassungswidrig angesehen wird.</span></span></span></p><br/><p lang="de-DE"><span style="font-family: Verdana;"><span>Die Verbände missbilligen aber nicht nur die fehlende Rechtssicherheit. Sie machen auch darauf aufmerksam, dass die wenigen überhaupt im Gesetz vorgeschriebenen Bedingungen oft nicht eingehalten werden. „Von einer Rechtssicherheit für Betroffene kann nicht die Rede sein“, so Bahls. „Gerade mit Blick auf ein jüngst in Berlin eingestelltes Verfahren wegen einer rituellen Beschneidung drängt sich der Eindruck auf, der Gesetzgeber hätte in fahrlässiger Weise auch Hinterhofbeschneidungen erlaubt.“</span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>Alle Verbände sehen die Interessen und Rechte durch das Beschneidungsgesetz nicht umfassend beachtet oder geschützt sowie Jungen und Mädchen nicht als gleichberechtigt behandelt. Sie fordern deshalb eine Aufhebung des § 1631d BGB und eine Anerkennung des Rechtes des Kindes auf genitale Selbstbestimmung – und zwar unabhängig von dessen Geschlecht. Die Novelle des Patientenrechtegesetzes mit ihrem Verbot ästhetisch-chirurgischer Eingriffe an Minderjährigen wird als eine Möglichkeit gesehen, die Rechte der betroffenen Kinder entsprechend zu stärken.</span></span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>Christa Müller von </span></span></span><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>(I)NTACT e.V. – Internationale Aktion gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen</span></span></span><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span> erklärte: „Die erzwungene männliche Beschneidung ist wie die weibliche Genitalverstümmelung ein Verstoß gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Als Menschenrecht muss dieses für Jungen und Mädchen auf der ganzen Welt uneingeschränkt gelten. Weder religiöse, soziale, noch kulturelle Überzeugungen dürfen die Amputation der männlichen Vorhaut oder der weiblichen Klitoris und der Schamlippen rechtfertigen. Mit der gesetzlichen Erlaubnis der medizinisch nicht indizierten Beschneidung kleiner Jungen in Deutschland wurde ein Einfallstor für die Genitalverstümmelung von Mädchen geschaffen.“ Müller befürchtet, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis eine Familie nach dem Grundsatz der Gleichberechtigung der Geschlechter die Erlaubnis für die Beschneidung ihrer Tochter in Deutschland vor Gericht erstreitet.</span></span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>Die Verbände beanstandeten auch, dass kritische Stimmen, insbesondere der von Eingriffen negativ betroffenen Jungen und Männern – wie schon in der Debatte vor dem Gesetzesbeschluss 2012 –, noch immer nicht in notwendigem Maße gehört und in die politische Entscheidungsfindung einbezogen werden. „Wir als Betroffene haben keine Rechte, nicht einmal auf Wiedergutmachung oder Entschädigung“, monierte Alexander Bachl, Sprecher des Facharbeitskreises Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene. Er sagte weiter: „Wir werden als Betroffene entrechtet. Es wird über unseren Kopf hinweg entschieden, dass uns ein wichtiger Teil unseres Körpers genommen wird. Eltern dürfen ihrem Kind nun aus jedem Grund die Vorhaut amputieren lassen.“ Bachl forderte: „</span></span></span><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>Eine Beschneidung ohne therapeutischen Nutzen kann nur von dem entschieden werden, der sein ganzes Leben mit den Folgen verbringen muss."</span></span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>Dr. Ulrich Fegeler, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), sprach sich grundsätzlich gegen die Beschneidung bei Minderjährigen ohne medizinische Indikation aus. Er sagte: „Zirkumzisionen ohne therapeutischen Nutzen dürfen frühestens nach Erreichen der notwendigen Einwilligungs- und Zustimmungsfähigkeit durchgeführt werden. Nur so ist sichergestellt, dass der Betroffene sich der Tragweite dieser Entscheidung bewusst ist.“ Fegeler weiter: „</span></span></span><span style="font-family: Verdana;"><span>Voraussetzung ist hier die umfassende Aufklärung des Jugendlichen (ohne Dabeisein der Eltern) über die Folgen der Vorhautentfernung.”</span></span></p><br/><p lang="de-DE"><span style="font-family: Verdana;"><span>Nach Aussage von Prof. Dr. Manfred Gahr, Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ), lehnen auch alle in der DAKJ zusammengeschlossenen Verbände eine nicht medizinisch begründete Beschneidung ab. Das vor einem Jahr verabschiedete Gesetz habe die Situation für die Neugeborenen, Säuglinge, Kleinkinder und Jungen nicht verbessert, sagte er. Mit Verweis auf die Möglichkeit der Vorhautentfernung durch einen nicht-ärztlichen Beschneider machte er auf Probleme aufmerksam. Je jünger ein Kind sei, umso größer seien auch die technischen Schwierigkeiten und die Rate von Komplikationen (mindestens 6%), so Gahr. Ein nicht-ärztlicher Beschneider dürfe keine wirksame Anästhesie durchführen, weder eine Allgemein-Narkose noch eine örtliche Betäubung. Im Ergebnis würden in Deutschland bei Neugeborenen Beschneidungen ohne Schmerzausschaltung vorgenommen werden. „Stellt man sich eine Blinddarmoperation bei Erwachsenen ohne Narkose vor, so sieht man, wie hoch problematisch dieses Vorgehen ist“, erläuterte Gahr. Die von den Befürwortern der Beschneidung angeführten medizinischen Vorteile seien keineswegs wissenschaftlich belegt bzw. für Menschen der entwickelten Länder irrelevant.</span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>Der Landesgeschäftsführer von pro familia Niedersachsen, Andreas Bergen, bezeichnete § 1631d BGB als „Eingriff in das Grundrecht von männlichen Kindern und Jugendlichen auf körperliche Unversehrtheit“. „</span></span></span><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>Wir halten eine Evaluation dieser Gesetzgebung für unverzichtbar notwendig: Der Gesetzgeber muss zur Kenntnis nehmen, welche Auswirkungen seine Gesetzgebung hat", so Bergen.</span></span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>Nach Aussage von Irmingard Schewe-Gerigk, Vorsitzende von </span></span></span><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V.</span></span></span><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>, widerspricht die jetzige gesetzliche Regelung in Deutschland auch klar den UN-Kinderrechtskonventionen, in denen die Staaten aufgefordert werden, für Kinder schädliche Bräuche abzuschaffen. Menschenrechte sind universell und gelten für Jungen und Mädchen gleichermaßen.</span></span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="color: #000000;"><span style="font-family: Verdana;"><span>Zusätzlich zur Debatte um tradierte Formen der Vorhautamputationen an Jungen wiesen Betroffenenvertreter auf die immer noch ungewöhnlich hohe Zahl medizinisch begründeter Vorhautentfernungen hin. Victor Schiering, Mitglied des Facharbeitskreises Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene, sagte hierzu: „Jungen werden aus allen möglichen Gründen ,beschnitten‘, manche auch aus fragwürdigen medizinischen Gründen. Wir müssen herausfinden, warum in Deutschland anteilsmäßig so viel mehr Jungen die Vorhaut amputiert wird als zum Beispiel im skandinavischen Ausland.“ Vielleicht stehe hinter dieser Obsession auf die Beweglichkeit der kindlichen Vorhaut auch die Pathologisierung eines gesunden Zustandes, weil das Wissen über die natürliche Entwicklung der Vorhaut bis zum Ende der Pubertät verloren gegangen sei. „Die Gesellschaft hat hier viel zu lange weggesehen“, so Schiering weiter. Zur Entschädigung und Hilfe für die Betroffenen (auch der Erwachsenen) müsse deshalb ein Fonds eingerichtet werden.</span></span></span></p><br/><p align="LEFT" lang="de-DE"><span style="font-family: Verdana;"><span>8.442 Zeichen</span></span></p><br/><p align="LEFT" lang="de-DE"><a name="h.gjdgxs"></a> <span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span><span style="font-family: Verdana;"><span style="font-size: small;"><b>Pressemitteilung ist abrufbar unter: </b></span></span><span style="color: #000080;"><span style="text-decoration: underline;"><a href="http://mogis-verein.de/"><span style="font-family: Verdana;"><span style="font-size: small;"><b>www.mogis-verein.de</b></span></span></a></span></span><span style="font-family: Verdana;"><span style="font-size: small;"><b>. Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.</b></span></span></span></span></p><br/><p lang="de-DE"><span style="font-family: Verdana;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: Verdana;"><span style="font-size: small;"><b>Terminhinweise</b></span></span><span style="font-family: Verdana;"><span style="font-size: small;">:</span></span></span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="font-family: Verdana;"><span style="font-size: small;">Symposium „Genitale Autonomie: Körperliche Unversehrtheit, Religionsfreiheit und sexuelle Selbstbestimmung – von der Theorie zur Praxis“ am 6.5.2014 in Köln mit Fachleuten u.a. aus den Fachgebieten Medizin, Strafrecht, Soziologie</span></span></p><br/><p lang="en-GB"><span style="font-family: Verdana;"><span style="font-size: small;">2. Jahrestag der genitalen Selbstbestimmung am 7.5.14 in Köln, "Worldwide Day of Genital Autonomy" - Jahrestag des richtungsweisenden Urteils des Kölner Landgerichts, mit Demonstration und Kundgebung. Begleitet wird die Veranstaltung weltweit; angekündigt sind Kundgebungen u.a. vor den dt. Konsulaten in den USA und der Dt. Botschaft in Großbritannien.</span></span></p></p>Einladung zur Pressekonferenz: 12. Dezember 2013 - Jahrestag des Beschneidungsgesetzes im Haus der Bundespressekonferenz2013-12-09T23:00:58+00:002019-07-03T22:04:57.142004+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/einladung-pressekonferenz-jahrestag-des-beschneidungsgesetzes/<p><!-- ID6642DI -->EINLADUNG</p>
<p>Pressekonferenz 12.12.13 – 11:00 bis 12:30 Uhr<br/>Haus der Bundespressekonferenz<br/>Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin</p>
<p>„Ein Jahr Beschneidungsgesetz §1631d BGB – ein Jahr Rechtssicherheit? Für wen?“</p>
<p>Am 12.12.2012 hat der Deutsche Bundestag nichttherapeutische Vorhautamputationen an Jungen aus jeglichem Grunde als Teil der elterlichen Personensorge legalisiert. Doch wie sieht die rechtliche Situation der davon betroffenen Jungen aus, die ihr ganzes Leben mit den Folgen der elterlichen Entscheidung konfrontiert werden?</p>
<p>Ein Jahr nach Inkrafttreten des Gesetzes ist es Zeit für eine Zwischenbilanz.</p>
<p>Nicht zuletzt auch im Hinblick auf aktuelle Entwicklungen bleiben zahlreiche Fragen offen:</p>
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<ul>
<ul>
<li>Ist der in Aussicht gestellte „Rechtsfrieden“ tatsächlich eingekehrt? Wen schützt das Gesetz – und wen nicht? Was erlaubt das Gesetz – und was nicht?</li>
</ul>
</ul>
<p> </p>
<ul>
<ul>
<li>Wie steht es um das Vetorecht des Kindes?</li>
</ul>
</ul>
<p> </p>
<ul>
<ul>
<li>Werden die Bedingungen, die in §1631d BGB als zwingende Voraussetzung für die Straffreiheit nichttherapeutischer Vorhautamputationen genannt sind, tatsächlich eingehalten?</li>
</ul>
</ul>
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<ul>
<ul>
<li>Der Deutsche Bundestag hat jegliche Dokumentationspflicht und eine spätere Evaluation der Legalisierung von Zwangsbeschneidungen abgelehnt. Wer erhebt Daten über Komplikationen? Wer erforscht die lebenslangen Spätfolgen bei erwachsenen Männern?</li>
</ul>
</ul>
<p> </p>
<ul>
<ul>
<li>Mit §226a StGB ist die weibliche Genitalverstümmelung als schwere Körperverletzung klassifiziert. Ist es mit dem Allgemeinen Gleichstellungsgrundsatz vereinbar, dass Jungen trotzdem weiterhin schutzlos ausgeliefert sind?</li>
</ul>
</ul>
<p> </p>
<p><br/>Diese und weitere Fragen werden die Vertreter der einla-<br/>denden Organisationen erörtern. Die Rednerinnen und Red-<br/>ner stehen Ihnen, ebenso wie negativ von ihrer Vorhautam-<br/>putation betroffene Männer, auch nach der Pressekonferenz<br/>für Ihre Nachfragen zur Verfügung.</p>
<p>Es sprechen auf dem Podium:</p>
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<li>Christian Bahls - 1. Vorsitzender „MOGiS e.V.- Eine Stimme für Betroffene“</li>
</ul>
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<li>Irmingard Schewe-Gerigk - Vorsitzende „TERRE DES FEMMES e.V.“</li>
</ul>
</ul>
<p> </p>
<ul>
<ul>
<li>Dr. Ulrich Fegeler - Pressesprecher „BVKJ - Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte“</li>
</ul>
</ul>
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<ul>
<ul>
<li>Prof. Dr. Manfred Gahr - Generalsekretär „DAKJ - Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin“</li>
</ul>
</ul>
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<ul>
<ul>
<li>Andreas Bergen - Landesgeschäftsführer „pro familia Niedersachsen“</li>
</ul>
</ul>
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<ul>
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<li>Christa Müller - Vorsitzende „(I)NTACT e.V.“</li>
</ul>
</ul>
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<ul>
<ul>
<li>Prof. Dr. Bernd Tillig – Präsident „ DGKCH - Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie“</li>
</ul>
</ul>
<p> </p>
<ul>
<ul>
<li>Alexander Bachl – Sprecher „Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.“</li>
</ul>
</ul>
<p> </p>
<p><br/>Weblinks: MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene: www.<a href="http://mogis-verein.de/">mogis-verein.de</a>, Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.: www.<a href="http://die-betroffenen.de">die-betroffenen.de</a>, TERRE DES FEMMES: <a href="http://www.frauenrechte.de">www.frauenrechte.de</a>, BVKJ: <a href="http://www.kinderaerzte-im-netz.de">www.kinderaerzte-im-netz.de</a>, DAKJ: <a href="http://www.dakj.de">www.dakj.de</a>, pro familia Niedersachen: <a href="http://www.profamilia.de/niedersachsen">www.profamilia.de/niedersachsen</a>, (I)NTACT: <a href="http://www.intact-ev.de">www.intact-ev.de</a>, DGKCH: <a href="http://www.dgkic.de">www.dgkic.de</a></p>Beschneidungsurteil in Israel: MOGiS und (I)NTACT fordern Solidarität mit verurteilter Mutter2013-11-28T14:30:29+00:002015-04-06T10:06:43.239695+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/beschneidungsurteil-in-israel-mogis-und-intact-fordern-solidaritaet-mit-mutter/<p><!-- ID6630DI -->PRESSEMITTEILUNG</p>
<p>Beschneidungsurteil in Israel: MOGiS und(I)NTACT fordern Solidarität mit verurteilter Mutter</p>
<p>Rostock / Saarbrücken, 28.11.2013 - MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene und (I)NTACT e.V. - Internationale Aktion gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen e.V. unterstützen eine Mutter aus Israel, die gerichtlich gezwungen werden soll, ihren Sohn gegen ihren ausdrücklich geäußerten Willen einer „Beschneidung“ (Amputation der Penisvorhaut) auszusetzen.</p>
<p>Eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern ist von einem Rabbinergericht in Israel zur Zahlung von umgerechnet circa 100 Euro täglich verurteilt worden solange sie sich weiterhin weigert, ihren Sohn einer Vorhautamputation zu unterziehen. (Channel 2 in Israel berichtete am 25.11., siehe Verweis 1,2)</p>
<p>Dies ist ein Ergebnis ihres Scheidungsprozesses, in dem ihr Ehemann das Gericht anhielt, seine Noch-Ehefrau zu einer Zustimmung zu der Prozedur an ihrem gemeinsamen Kind zu drängen. Familienangelegenheiten werden in Israel nicht von Zivilgerichten behandelt. (siehe Verweis 3)</p>
<p>Die laufenden Kosten, die Elinor D. für ihr Eintreten für die körperliche und sexuelle Selbstbestimmung ihres Sohnes zu zahlen hat, belaufen sich bereits jetzt auf ca. 1.000 Euro.</p>
<p>Christa Müller, Vorsitzende von (I)NTACT e.V.: „(I)NTACT kämpft seit 1996 erfolgreich gegen die genitale Verstümmelung von Mädchen. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit muss ohne Ausnahme für alle Mädchen und Jungen weltweit gelten. Eine Mutter dafür zu bestrafen, dass sie ihre Kinder schützt, ist ein nicht nachvollziehbares doppeltes Unrecht. Außerdem birgt die Erlaubnis und das legale Einfordern der erzwungenen Beschneidung von Jungen durch die Eltern die Gefahr, dass auch Mädchen wieder legal verstümmelt werden dürfen.“</p>
<p>Victor Schiering, Koordinator des Facharbeitskreises Beschneidungs-betroffener im MOGiS e.V., fügt hinzu: „Dieser Fall zeigt, dass überall in der Welt Menschen das Recht auch von Jungen und Männern auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung einfordern. Hier wird sehr deutlich, wie wenig Genitalverstümmelungen an Kindern Gegenstand freier Entscheidungen sind - der von Kindern sowieso nicht, aber nicht einmal der ihrer Eltern.”</p>
<p>Die israelische Kinderrechtsorganisation „Protect the child“, bittet um internationale Unterstützung für die Mutter und ihren Kampf für die körperliche Unversehrtheit ihres Sohnes. „Diese schlimme Situation muss in aller Welt bekannt werden. Hier ist dringend Hilfe nötig!“, konstatiert Eran Sadeh, Gründer der Organsiation. Deshalb wurde ein <a href="http://www.gonnen.org/?p=393">Online-Spendenaufruf unter gonnen.org</a> gestartet.</p>
<p>2.455 Zeichen</p>
<p>Verweise:</p>
<p>[1] Hebräischer Artikel (Ivrit) über die der Mutter aufgezwungene Beschneidung: <a href="http://www.mako.co.il/news-law/legal/Article-414e7026d2f8241004.htm">http://www.mako.co.il/news-law/legal/Article-414e7026d2f8241004.htm</a></p>
<p>[2] Englischer Artikel über diesen Sachverhalt: <a href="http://972mag.com/woman-fined-140-a-day-for-refusing-to-circumcise-son/82441/">http://972mag.com/woman-fined-140-a-day-for-refusing-to-circumcise-son/82441/</a></p>
<p>[3] Englisches Transkript eines Interviews mit der Mutter: <a href="http://www.gonnen.org/?p=366">http://www.gonnen.org/?p=366</a></p>
<p>[4] Weiterer englischsprachiger Artikel<br/><a href="http://www.timesofisrael.com/woman-fined-nis-500day-for-%20failing-to-circumcise-son/">http://www.timesofisrael.com/woman-fined-nis-500day-for-</a><br/><a href="http://www.timesofisrael.com/woman-fined-nis-500day-for-%20failing-to-circumcise-son/">failing-to-circumcise-son/</a></p>
<p>Terminhinweis:</p>
<p>12.12.13 – 11 Uhr - Berlin – Haus derBundespressekonferenz <span style="color: #444444; line-height: 1.7;">–</span><br/>Pressekonferenz: „Ein Jahr Beschneidungsgesetz - ein Jahr Rechtssicherheit? Für wen?”<br/>Es laden ein: MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene, TERRE DES FEMMES - Menschenrechte für die Frau e.V., (I)NTACT e.V. , Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, Pro Familia Landesverband Niedersachsen</p>Pressemitteilung: Deutschland doch keine "Komikernation"2013-10-07T17:36:17+00:002015-04-06T10:05:57.594048+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/pressemitteilung-deutschland-doch-keine-komikernation/<p><!-- ID6637DI -->Pressemitteilung</p>
<p>Europarat und nordische Kinderbeauftragte gegen "Beschneidung" von Jungen</p>
<p>Deutschland doch keine "Komikernation"</p>
<p>Berlin, 7. Oktober 2013. Zu der im Europarat beschlossenen Erklärung zum Schutz des Kindes vor<br/>Verstößen gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit sowie der in Oslo von den Kinderbeauftragten<br/>der nordischen Länder verabschiedeten Resolution zum Schutz von Jungen vor nicht-therapeutischer<br/>"Beschneidung" erklären Irmingard Schewe-Gerigk, Vorstandsvorsitzende TERRE DES FEMMES, und Victor<br/>Schiering, Koordinator des Facharbeitskreises Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V.:<br/>TERRE DES FEMMES und MOGiS begrüßen den Beschluss des Europarates, wonach die "Beschneidung" von<br/>Jungen zusammen mit der genitalen Verstümmelung von Mädchen als Grund "besonderer Besorgnis"<br/>bezeichnet wird.</p>
<p>Die Parlamentarische Versammlung fordert die 47 Europaratsländer auf, eine öffentliche<br/>Debatte unter den Religionsgemeinschaften über das Thema anzustoßen und ein Bewusstsein für Risiken<br/>solcher Praktiken zu fördern. Dabei sei das Recht auf körperliche Unversehrtheit von Kindern in den<br/>Mittelpunkt zu stellen. Es sei inzwischen klar wissenschaftlich widerlegt, dass z.B. Maßnahmen wie<br/>weibliche Genitalverstümmelung, Zirkumzisionen kleiner Jungen aus religiösen Gründen, medizinische<br/>Interventionen an intersexuellen Kindern in frühem Alter als vorteilhaft für die Kinder bezeichnet werden<br/>könnten.</p>
<p>Zuvor hatten die nordischen Kinderbeauftragten in Oslo eine Resolution verabschiedet, die die<br/>Regierungen ihrer Länder dazu auffordert, Beschneidungen an Jungen nur noch unter Voraussetzung<br/>entsprechender geistiger Reife und eigenem Einverständnis des Betroffenen zu tolerieren. Sie sehen die<br/>"Beschneidung" von minderjährigen Jungen im Konflikt mit der UN-Kinderrechtskonvention, Artikel 12, der<br/>Berücksichtigung des Kindeswillens, und Artikel 24, Absatz 3. Dieser besage, dass Kinder vor überlieferten<br/>Bräuchen zu schützen sind, die ihre Gesundheit beeinträchtigen können. "Mit diesen Beschlüssen werden<br/>endlich die Rechte des Kindes auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung unabhängig von Geschlecht,<br/>Herkunft und Religion gestärkt.“</p>
<p>„Dem im Dezember 2012 in einer Eilaktion beschlossenen deutschen Gesetz, das die Beschneidung von<br/>Jungen legalisiert, wird damit der Boden entzogen", so Irmingard Schewe-Gerigk. "Der<br/>Europaratsbeschluss macht einmal mehr deutlich, dass es nicht nur in Deutschland KritikerInnen der<br/>Legalisierung der Jungenbeschneidung gibt. Das Argument der Bundeskanzlerin, Deutschland werde zu<br/>einer Komikernation, wenn es den Kinderschutz in den Mittelpunkt seiner Gesetze stelle, wurde damit ad<br/>absurdum geführt."</p>
<p>Victor Schiering ergänzt: "Die jüngsten Entwicklungen zeigen deutlich: Der Gesetzgeber hat Deutschland<br/>mit dem Gesetz zur Legalisierung nicht-therapeutischer Vorhautamputationen an Jungen aus jeglichem Grund<br/>europaweit menschenrechtspolitisch in eine Sackgasse manövriert. Neue Erkenntnisse zeigen, dass nicht<br/>einmal medizinische Mindeststandards inklusive angemessener Betäubung grundsätzlich sichergestellt<br/>sind. Dabei ist es Aufgabe des Staates, gerade die Interessen von wehrlosen Kindern zu schützen, die ungefragt<br/>Genitalverstümmelungen ausgesetzt werden – und ihr Leben lang mit den Folgen leben müssen".<br/>TERRE DES FEMMES und MOGiS fordern die Mitglieder des Deutschen Bundestags auf, die im Europarat<br/>beschlossenen Forderungen unverzüglich umzusetzen, wonach Mädchen und Jungen ein Recht auf<br/>körperliche und sexuelle Selbstbestimmung haben.</p>Offener Brief an @Die_Gruenen bezüglich der Enthüllungen um @Volker_Beck2013-09-20T17:14:57+00:002016-01-14T23:55:40.193840+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/offener-brief-an-die-gruenen/<p><!-- ID6592DI -->Sehr geehrte Damen und Herren</p>
<p>ich schreibe Ihnen als Vorsitzender von MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene, eines Vereins von Betroffenen sexuellen Missbrauchs, sexualisierter Gewalt, sexueller Ausbeutung und anderer Eingriffe in die sexuelle Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen.</p>
<p>Leider musste ich Heute zur Kenntnis nehmen, dass die Beteuerung des Herrn Beck, sein Artikel wäre sinnentstellend veröffentlicht worden, nicht zutreffend sind.</p>
<p>Insbesondere lese ich dort solche haltlosen und täterfreundlichen Formulierungen wie:</p>
<blockquote>"<strong>Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des jetzigen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforderlich, nicht zuletzt weil sie im Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundsätzen aufrechterhalten wird</strong>.<br/>Vorgeschlagen wurde hier, als langfristiges Ziel, gemäß den Überlegungen im Sonderausschuß des Deutschen Bundestages, die "<strong>Schutzaltersgrenze</strong>" zu <strong>überdenken</strong> und eine <strong>Strafabsehensklausel ein</strong>zu<strong>führen</strong>."</blockquote>
<blockquote>"<strong>Auch wenn das Strafrecht als Ultimaratio hier nicht das geeignete Mittel ist</strong>, muß zumindest eine <strong>Antwort auf</strong> den von den Feministinnen artikulierten Schutzbedarf des Kindes, insbesondere des Mädchens, gefunden werden. Bevor dies nicht möglich ist wird ein unaufrichtiges Kinderbild, das die uneingeschränkte Fähigkeit zu einvernehmlicher Sexualität (auch für das Kleinkind?) einschließt, einem <strong>mythischen Kinderbild</strong> gegenüberstehen, <strong>das von einer generellen Unfähigkeit zu sexueller Selbstbestimmung und einer generellen Traumatisierung durch sexuelle Erlebnisse beim vorpubertären Menschen ausgeht</strong>."</blockquote>
<blockquote>"Auf beiden Seiten <strong>Irrationalität</strong>, auf beiden Seiten Schielen auf <strong>Populismus statt sachgerechter Auseinandersetzung</strong>. Welche Antworten am Ende stehen, eine völlige Entkriminalisierung der Pädosexualität mit anderen, nicht-strafrechtlichen Antworten auf die Frage des sexuellen Mißbrauchs von Kindern oder <strong>eine teilweise Entkriminalisierung, die ich oben beschrieben habe, und die in jedem Fall sachgerechter ist als die heutige rechtliche Situation</strong>, weiß ich nicht."</blockquote>
<p><br/>Eine Verbeugung vor dem Leid der Betroffenen wäre nun das mindesteste. Eine Bitte um Entschuldigung - nicht das, sich selbst bemitleidende, sich-selbst-Ent-<strong>schuld</strong>-igen, welches wir leider bisher mitansehen mussten - seitens aller damals Beteiliger wäre angemessen.</p>
<p>Ehrlicherweise glaube ich aber nicht, dass Herr Beck mit diesen Äußerungen zu halten sein wird.</p>
<p>Da mir das Dokument nur in Auszügen bekannt ist, bitte ich Sie um Zusendung eines elektronisch lesbaren Exemplars (kein Scan als PDF oder ähnliches) oder der medienbruchfreien Veröffentlichung des Textes (ebenso: kein Scan oder ähnliches) auf Ihrer Webseite.</p>
<p>Es grüßt Sie <br/>(und bis auf Herrn Beck alle äußerst herzlich)</p>
<p>Christian Bahls; <br/> MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene</p>
<p><strong id="volltext">Update:</strong> Uns wurde von einem Mitglied folgende elektronische Volltext-Fassung des Pamphlets des Herrn Beck zugestellt (Danke!)</p>
<p><code>- 1 - </code></p>
<p><code>erscheint in Hohmann: Pädophilie </code></p>
<p><code>Reformistischer Aufbruch und Abschied von einer "radikalen" <br/>Forderung - Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der <br/>Sexual - (Strafrechts-) Politik <br/>im Hinblick auf eine Entkriminalisierung der Pädosexualität </code></p>
<p><code>Volker Beck, Schwulenreferent DIE GRÜNEN IM BUNDESTAG <br/>G.01. FU-Berlin 97 </code></p>
<p><code>Dieser Artikel behandelt die Frage des gesellschaftlichen Umgangs <br/>mit Pädosexualität/philie aus dem Blickwinkel, des Sexual-, ge- <br/>nauer des Schwulenpolitikers, der sich zudem noch bei der Durch- <br/>setzung seiner Politik der Mittel der politischen Parteien und <br/>Parlamentsfraktionen bedient. Diese Sicht des Sexualpolitikers <br/>ist eine spezifisch andere als die des/r Sexualwissenschaft- <br/>lers/in oder die des/r Strafrechtlers/in. </code></p>
<p><code>Der Sexualwissenschaft geht es um einen menschengerechten Begriff <br/>von Sexualität als Voraussetzung für einen menschlicheren Umgang <br/>der Gesellschaft und des einzelnen mit Sexualität. Fortschritt- <br/>liche SexualstrafrechtlerInneN versuchen das Problem der <br/>"sexuellen Selbstbestimmung" mit ihrem juristischen Instrumen- <br/>tarium in den Griff zu bekommen. Hierbei spielen Fragen des <br/>Rechtsgüterschutzes und einer möglichst nachprüfbaren Tatbe- <br/>standsbestimmung (was hat der/die Täterin getan? z.B. sexuelle <br/>Handlung, damit gefragt werden kann: Hat er/sie es getan?) Eine <br/>hervorragende Rolle. Die Sexualwissenschaft kritisiert die Reduk- <br/>tion des strafrechtlichen Begriffes von Sexualität auf sexuelle <br/>Handlungen, unabhängig von ihrem gesellschaftlichen Vorkommen und <br/>den jeweiligen Beziehungen. </code></p>
<p><code>Aufgabe der Sexualpolitik ist es, aus dem Diskurs zwischen <br/>Sexual - und RechtswissenschaftlerInnen die politischen <br/>Konsequenzen zu ziehen, und programmatische Forderungen und <br/>(tages-) politische Initiativen unter Berücksichtigung des <br/>politischen Klimas und der Machtverhältnisse abzuleiten. Die <br/>zunehmenden Verständnisschwierigkeiten zwischen den beiden <br/>Disziplinen Sexualstrafrecht und Sexualwissenschaft finden ihre <br/>Entsprechung in einer Agonie der Schwulenbewegung und einem Jahre <br/>währenden, immer gespenstischer werdenden Kampf innerhalb <br/>derselben. </code></p>
<p><code>- 2 - </code></p>
<p><code>Ein Gespenst geht um in der Schwulenbewegung... </code></p>
<p><code>Ein Gespenst geht um in der Schwulenbewegung: Die Forderung nach <br/>der ersatzlosen Streichung des Sexualstrafrechtes, dem 13. <br/>Abschnitt des Strafgesetzbuches! Seit Jahren auf allen Vor- <br/>bereitungstreffen von Gay-Pride-Demos, auf Gründungs- und Mit- <br/>gliederversammlungen des Bundesverbandes Homosexualität e.V. <br/>(BVH), auf schwulen Parteigremien der GRÜNEN, ...immer wieder heiß <br/>umkämpft, immer wieder mit Formelkompromissen der einen oder <br/>anderen Seite ausbalanciert - die Frage wieviel sofort, wieviel <br/>ersatzlos und wieviel überhaupt gestrichen werden soll. Eine <br/>Debatte, die zwar an Vehemenz in letzter Zeit abgenommen, von <br/>ihrer identitätsstiftenden Kraft für die vermeindlichen <br/>Vorkämpfer der sexuellen Emanzipation aber noch nichts verloren <br/>hat. </code></p>
<p><code>Das Irritierende an dieser Debatte ist nicht, wie die Befürworter <br/>einer Streichung meinen, die systemüberwindende oder gar <br/>-sprengende Kraft einer Abschaffung eines spezifischen <br/>Sexualstrafrechtes, sondern die zunehmende gesellschaftliche <br/>Irrelevanz dieser Diskussion und die daraus folgende Randstellung <br/>der Schwulenbewegung innerhalb der neuen sozialen Bewegungen. <br/>Diese Debatte und dieser Streit wurden über Jahre hinweg mit <br/>einer solchen Vehemenz geführt, daß viele offenbar begannen, <br/>schwulenpolitische Zirkel und deren programmatische Beschlüsse <br/>für den Nabel der Welt zu halten. Die identitätsstiftende Kraft <br/>dieser Debatte ersparte es lange Zeit denn auch den meisten Be- <br/>wegungsfunktionären auf Ereignisse der Tagespolitik gezielt und <br/>qualifiziert zu reagieren oder gar Politik und Debatten mitbe- <br/>stimmen zu müssen. </code></p>
<p><code>Diese Beschäftigung der Schwulenbewegung mit sich selbst ließ <br/>ihre politischen Äußerungen in der BRD über den Stand program- <br/>matischer Leitsätze (wie "gegen Diskriminierung sexueller Minder- <br/>heiten!") nie wesentlich hinauskommen. Eine inhaltliche Umsetzung </code></p>
<p><code>- 3 - </code></p>
<p><code>der schwulenpolitischen Programmatik blieb die Schwulenpolitik <br/>schuldig, eine Ausweitung der gesellschaftlichen Debatte über <br/>Homo-/Sexualität unterblieb, eine Bündnispolitik wurde nahezu <br/>unmöglich. Von einigen sehr wenigen Einzelkämpfern abgesehen <br/>blieb bis zum heutigen Tage die inhaltliche Arbeit unterhalb der <br/>programmatischen Ebene auf der Strecke: Themenkomplexe wie <br/>Arbeitswelt/DGB; Asyl, Menschenrechte/amnesty international; <br/>Mietrecht, Sozialwohnungen/Mieterverbände; Lebensformen; Daten- <br/>schutz, Polizei, Kriminalistik; Männergewalt, Anti-Schwule <br/>Gewalt/Männerbewegung blieben bis heute liegen; aber selbst die <br/>Diskussion um die Entkriminalisierung von Sexual-"Delikten" wurde <br/>von der Schwulenbewegung nicht detailliert und inhaltlich auf <br/>breiter Basis geführt. Ein Großteil der Debatte wurde mit dem <br/>Slogan von der Streichung des Sexualstrafrechtes bestritten; und <br/>nicht selten wurde hierbei allein darauf verwiesen, daß Sexuali- <br/>tät nicht gesondert von anderen vergleichbaren Verbrechen in <br/>einem eigenen Abschnitt im Strafrecht behandelt werden dürfe (es <br/>verblieben dann nur folgende positive schützende Teile des <br/>Sexualstrafrechtes: Vergewaltigung/sexuelle Nötigung, Menschen- <br/>handel, ausbeutende Zuhälterei). Ebenso blieb von seiten der <br/>Schwulenbewegung eine Diskussion mit der Frauenbewegung oder ein <br/>solidarisches Bündnis mit den Prostituierten Selbsthilfegruppen <br/>am Punkt Sexualstrafrecht aus. </code></p>
<p><code>Die politische Wende in Bonn und das hysterische AIDS-politische <br/>Klima in der Bundesrepublik machen eine Neuorientierung der <br/>Schwulenbewegung zu einer für die sexuelle Emanzipation nicht nur <br/>längst überfälligen sondern überlebensnotwendigen politischen <br/>Aufgabe, denn auch die dürftigen Liberalisierungen vom Anfang der <br/>70er sind reversibel! </code></p>
<p><code>Abschied </code></p>
<p><code>Die Frage der Neuorientierung der Schwulenbewegung ist nicht <br/>"Schwulen-AIDS oder Pädo-Knast", wie Hans Nieters (Rosa Flieder <br/>Nr. 53) schreibt. Entscheidend ist hierbei vielmehr die Frage, </code></p>
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<p><code>wie wir es schaffen, mit der Formulierung einer sachgerechten, <br/>aktuellen und bündnisfähigen Politik die Schwulenbewegung - <br/>angesichts der Neuaufrüstung der Rechten - zu einer relevanten <br/>politischen Kraft zu machen. </code></p>
<p><code>Der längst überfällige Abschied von der Forderung nach Streichung <br/>des Sexualstrafrechtes, (zumindest so, wie sie bisher vorgetragen <br/>wurde) ist hier genauso wichtig wie eine detaillierte Analyse der <br/>konservativen AIDS-Politiken von Süssmuth bis Gauweiler. <br/>Strategisch, politisch und im sexualaufklärerischen Sinne war <br/>die Streichungsforderung schon lange. Sie ließ folgende <br/>inhaltliche Probleme außer acht oder vermochte sie zumindest <br/>nicht so befriedigend zu lösen, |daß ein Festhalten daran heute <br/>noch Sinn machen würde: </code></p>
<p><code>* Die Entkriminalisierung des Inzestes wird von dieser Forde- <br/>rung nicht erfaßt, da der Inzestparagraph (§ 173 StGB) seit <br/>einiger Zeit dem 12. Abschnitt des Strafgesetzbuches zuge- <br/>schlagen wurde, obwohl er sexualitätsbezogene Tatbestände <br/>betrifft. </code></p>
<p><code>* Die Frage der Paragraphen, die eine positive Schutzfunktion <br/>zumindest ansatzweise besitzen, wie §§ 177, 178 StGB Verge- <br/>waltigung, sexuelle Nötigung (außerhalb der Ehe), 181 Men- <br/>schenhandel wurde bisher nicht gelöst. Der Vorschlag, eine <br/>entsprechende Erweiterung des Nötigungsparagraphen 240 StGB (so im <br/>Lüdenscheider Papier "Sexualität und Herrschaft" der gleich- <br/>namigen AG der GRÜNEN Nordrhein-Westfalen) vorzunehmen <br/>nehmen, kollidiert mit der Forderung der Links/GRÜN-Alter- <br/>nativen Politik, diesen Paragraphen entweder ganz zu <br/>streichen oder zumindest erheblich einzugrenzen, da er <br/>regelmäßig gegen die politische Opposition (z.B. Blockade <br/>in Mutlangen) zur Wirkung kommt. </code></p>
<p><code>* Die Problematisierung der Existenz eines eigenen <br/>sexualstrafrechtlichen Abschnittes des Strafgesetzbuches </code></p>
<p><code>- 5 - </code></p>
<p><code>durch die Streichungsforderung hatte für die linke und die <br/>Schwulenbewegung möglicherweise früher eine enttabuisierende <br/>Funktion, deren Wirkung aber spätestens nach dem "Kindersex" <br/>-Skandal der GRÜNEN Nordrhein-Westfalen völlig verpufft <br/>ist. Die Behauptung, Straftaten im sexuellen Bereich <br/>ließen sich ohne weiteres mit anderen Straftaten, wie <br/>der Nötigung, vergleichen setzt zudem die Bedeutung der <br/>Sexualität für das Subjekt zu niedrig an. Für die Verge- <br/>waltigung gibt es keinen vergleichbaren Tatbestand! Die <br/>Frauenbewegung fordert daher auch eine umfangreiche Aus- <br/>dehnung dieses Tatbestandes, und die Debatte der GRÜNEN <br/>ging 1986 bis '88 vor allem darum, ob die Mindeststrafe bei <br/>Vergewaltigung ein oder zwei Jahre sein soll (das letztere <br/>hieße ohne die Möglichkeit, eine Strafe zur Bewährung aus- <br/>zusetzen). </code></p>
<p><code>Im übrigen widerspricht dieses Herunterspielen der <br/>Sexualität den apologetischen Darstellungen mancher linken <br/>wie rechten Pädos: Der pädagogische Eros, Initiation, "Die <br/>Kinder in den Armen der Pädos sind die Revolutionäre von <br/>morgen!", ebenso wie den politischen Erwartungen der <br/>Streichungsprotagonisten, wenn sie vom Kampf um die <br/>Streichung des Sexualstrafrechtes und einer Be- <br/>freiung der Sexualität eine Überwindung von Patriarchat und <br/>Kapitalismus erhoffen. </code></p>
<p><code>Die Forderung nach Streichung des Sexualstrafrechts, die von der <br/>Schwulenbewegung vor allem im Hinblick auf eine Entkriminali- <br/>sierung der Päderasten respektive der Pädophilen formuliert <br/>wurde, steht zu dieser Entwicklung (und der Diskussion der <br/>Frauenbewegung über den sexuellen Mißbrauch von Kindern, <br/>insbesondere von Mädchen) in völligem Widerspruch. Sie wurde zu <br/>einer Zeit erhoben, wo es in der Linken keine vergleichbare <br/>Debatte hierüber gab. Wenn das zentrale Anliegen bei dieser De- </code></p>
<p><code>- 6 - </code></p>
<p><code>batte die Entkriminalisierung des Sexualstrafrechtes am Punkte <br/>Pädosexualität (§ 176 StGB) ist, dann muß man auch den Mut haben, <br/>dieses so zu formulieren, und an diesem Punkt die Debatte suchen. </code></p>
<p><code>Neues Denken für die Schwulenbewegung </code></p>
<p><code>Will die Schwulenbewegung ihrer historischen Aufgabe gerecht <br/>werden, die Angriffe gegen einen Prozeß der sexuellen Emanzi- <br/>pation zurückzuweisen, dann muß sie eine neue politische Quali- <br/>tät erreichen und ihre Arbeitsfelder Sexualstrafrecht, Lebens- <br/>formen, Antidiskriminierungspolitik und AIDS-Politik in den Griff <br/>bekommen. Bei diesem Themen ist eine reformistische Formulierung <br/>der Politik gefordert, die auch für Teilziele politischen Druck <br/>zu entfalten bereit ist und die das sexualpolitische Klima über <br/>eine breite Diskussion verändert. Eine solche Diskussion kann <br/>aber nur erreicht werden, wenn man zum einen Bündnisse mit <br/>anderen Bewegungen sucht, und zum anderen, die programmatischen <br/>Forderungen in umsetzbaren Forderungskatalogen konkretisiert und <br/>sich der inhaltlichen Kleinarbeit am Diskriminierungsalltag <br/>widmet. </code></p>
<p><code>Dies gilt nicht zuletzt für eine neue Sexualstrafrechtspolitik <br/>der Schwulenbewegung. Oben wurde gezeigt, daß die antiquierte <br/>Forderung nach der Streichung des Sexualstrafrechts inhaltlich <br/>nicht stimmig ist. Diese Forderung entband durch ihre Undurch- <br/>setzbarkeit von einer detaillierten Diskussion über die Proble- <br/>matik einzelner Paragraphen des Strafgesetzbuches. Will man aber <br/>sexualpolitisch eine Verbesserung erreichen und nicht nur die <br/>identitätsstiftende Kraft einer unausgegorenen, scheinradikalen <br/>Forderung genießen, wird man die Diskussion am Objekt, an <br/>einzelnen Tatbeständen und an den daran geknüpften Phantasien <br/>führen müssen. Hierbei müssen die Ängste der Bevölkerung </code></p>
<p><code>- 7 - </code></p>
<p><code>ernstgenommen werden - nicht indem, wie es bei den GRÜNEN immer <br/>üblicher wird, man (Wahl)-populistisch dem "gesunden Volks- <br/>empfinden" nachgibt bzw. es sich zu eigen macht, sondern indem <br/>man Antworten auf die gestellten Fragen gibt. </code></p>
<p><code>Möglichkeiten und Strategien einer neuen Sexual- (Strafrechts-) <br/>Politik-auch für den Bereich der Pädosexualität </code></p>
<p><code>Der Sonderausschuß des Deutschen Bundestages hatte 1973 bei der <br/>Vorbereitung des 4. Strafrechtsänderungsgesetzes versucht, seiner <br/>Arbeit eine rationale Erörterung der Problematik zugrunde zu <br/>legen. Angesichts der Bedenken der geladenen Experten hinsicht- <br/>lich der Behauptung, gewaltlose pädosexuelle Erlebnisse störten <br/>die sexuelle Entwicklung eines Kindes, verpflichtete sich der <br/>Sonderausschuß mit seiner Definition des zu schützenden <br/>Rechtsgutes als der "ungestörten sexuellen Entwicklung des <br/>Kindes" immerhin einer sachlichen Argumentation. Allerdings hat <br/>der Sonderausschuß sich selbst bei seinen Vorschlägen nicht daran <br/>gehalten und sich wieder besseres Sachverständigenwissen für eine <br/>generelle Strafbarkeit der Sexualität mit Kindern entschieden. </code></p>
<p><code>Obwohl dieser Ansatz einer rationalen Auseinandersetzung mit dem <br/>Problem des § 176 nicht gleich zum Erfolg führte, scheint er mir <br/>der einzige Ausgangspunkt für eine tatsächliche Verbesserung der <br/>rechtlichen Situation der Prädophilen. </code></p>
<p><code>Jäger hat recht, wenn er meint, daß es am aussichtsreichsten ist, <br/>die politische Diskussion zu führen, indem man die Reform an dem <br/>mißt, was die Reformer sich vorgenommen hatten. Hierzu formu- <br/>lierte er sieben programmatische Thesen, von denen ich vor allem <br/>die ersten sechs maßgeblich für eine reformistische Sexualstraf- <br/>rechtspolitik halte: </code></p>
<p><code>- 8 - </code></p>
<p><code>"1. Das Strafrecht dient allein dem Rechtsgüterschutz. Gesetz- <br/>geber ist daher nur legitimiert, sozial gefährliche Ver- <br/>haltensweisen unter Strafe zu stellen. </code></p>
<p><code>2. Die Schädlichkeit oder Gefährlichkeit des zu beurteilenden <br/>Verhaltens bedarf des empirischen Nachweises... <br/>3. Selbst wenn der Nachweis der Gefährlichkeit gelingt, darf <br/>eine Strafvorschrift nur geschaffen werden, wenn Unrechts- <br/>gehalt und Schädlichkeit so gravierend sind, daß die Straf- <br/>barkeit nicht unverhältnismäßig, also als Überreaktion er- <br/>scheint. <br/>4. Nur tatbestandstypische Gefahren sind zu berücksichtigen. <br/>Strafvorschriften, die gefährliche und ungefährliche Ver- <br/>haltensweisen gleichermaßen umfassen, sind nicht zu recht- <br/>fertigen... <br/>5. Zu den gesicherten Auffassungen heutiger Kriminalpolitik <br/>gehört auch, daß das Strafrecht nur die ultima ratio im <br/>Instrumentarium des Gesetzgebers ist, die Strafbarkeit also <br/>nur das äußerste Mittel der Sozialpolitik sein darf. Bevor <br/>sich der Gesetzgeber zur Anwendung dieses letzten und <br/>äußersten Mittels entschließt, hat er zu prüfen, ob nicht <br/>andere, außerstrafrechtliche Mittel zum Schutz der be- <br/>troffenen Rechtsgüter ausreichen. <br/>6. Eine selbstverständliche Konsequenz des Schutzgedankens ist, <br/>daß die Gesetzgebung durch das Strafrecht selbstbewirkte <br/>Sekundärschäden in ihr Kalkül einbeziehen, etwaige Kontra- <br/>indikationen also berücksichtigen muß..." </code></p>
<p><code>(Herbert Jäger: Möglichkeiten einer weiteren Reform des <br/>Sexualstrafrechts; im: Dannecker/Sigusch: Sexualtheorie und <br/>Sexualpolitik. Stuttgart, 1984. 68 f.) </code></p>
<p><code>- 9 - </code></p>
<p><code>Läßt man sich aber auf eine Strafrechtspolitik unter diesen <br/>Leitsätzen ein, ist es die Aufgabe der sexual-emanzipatorischen <br/>Bewegungen nachzuweisen, daß es bei gewaltlosen sexuellen <br/>Kontakten zwischen Personen über 18 und unter 14 Jahren, <br/>sogenannte Erwachsene mit Kindern, zu keinen Schädigungen der <br/>sexuellen Entwicklung des Kindes kommt oder kommen muß, bzw. das <br/>Strafrecht kein geeignetes Mittel ist, um einen eventuellen <br/>Schaden von dem Kind abzuwehren. Hierbei wird die Diskussion <br/>sicher diffiziler als bei der eher rethorisch zu nennenden <br/>globalen Ablehnung des Sexualstrafrechtes. Auf Bedenken und <br/>Ängste müssen qualifizierte und auch empirisch-saubere Antworten <br/>gefunden werden, wenn man eine Reform mit dem Willen einer <br/>tatsächlichen Veränderung betreibt. Dies ist eine neue <br/>Herausforderung an die Pädophilen- und auch an die Schwulen- <br/>bewegung: Mit einer oberflächlichen Argumentation wie dem <br/>angeblich essentialistisch beim Kind vorhandenen Bedürfnis nach <br/>Sexualität im Sinne des postpubertären Menschens wird man nicht <br/>reüssieren. "Der Pädosexuelle schreibt dem Kind einen Status zu, <br/>den es nicht haben kann, nämlich ein integrales, gleichwertiges <br/>Objekt für die eigene sexuelle Identität zu sein." (Lorenz <br/>Böllinger: Sexualität und Herrschaft; Überlegungen zum <br/>"Kindersex-Skandal" der GRÜNEN/Nordrhein-Westfalen. In: Kritische <br/>Justiz H 1, 1986; 2.2.) Auch Dannecker hat jüngst auf das <br/>problematische Gefälle zwischen Erwachsenen und Kindern in der <br/>pädosexuellen Beziehung hingewiesen (Martin Dannecker: Zur <br/>strafrechtlichen Behandlung der Pädosexualität; in: ders., Das <br/>Drama der Sexualität. 1987, 82 ff.). </code></p>
<p><code>Man wird nicht umhin können, sich bei dieser Diskussion mit den <br/>Argumenten der Frauenbewegung auseinanderzusetzen, und die <br/>Perspektive der Feministinnen, die oft auch durch frühe sexuelle <br/>Kontakte mit Vätern und Onkeln traumatisch gefärbt ist, ernstzu- <br/>nehmen. </code></p>
<p><code>Als Etappenziel kann hier nur eine Versachlichung der Diskussion <br/>um das Problem der Pädosexualität vorgeschlagen werden. Als </code></p>
<p><code>- 10 - </code></p>
<p><code>strafrechtliche Perspektive wäre z.B. eine Novellierung ins Auge <br/>zu fassen, die einerseits das jetzige "Schutzalter" von 14 Jahren <br/>zur Disposition stellt (in den Niederlanden gab es solche <br/>Initiativen mit erheblichem Erfolg!) oder auch eine Strafab- <br/>sehensklausel. Eine Diskussion um eine solche Reform des § 176 <br/>würde sicherlich einem entkrampfteren und weniger angstbesetzten <br/>Klima den Weg bahnen. Eine Strafabsehensklausel, wäre sie <br/>durchgesetzt, würde eine tatsächliche Auseinandersetzung vor <br/>Gericht, und, wenn die Bewegung stark genug ist, in der Öffent- <br/>lichkeit um die Frage einer eventuellen Schädigung eines Kindes <br/>durch sexuelle Kontakte mit einem Erwachsenen ermöglichen. Wer <br/>jetzt einwendet, daß man die Gerichte kenne und dort der <br/>Fortschritt nicht gerade Urständ feiert, hat sicher recht, aber <br/>die Alternative sieht nicht besser aus: Ein Vetrauen darauf, <br/>durch noch so starken öffentlichen Druck eine Mehrheit für eine <br/>Streichung des Sexualstrafrechtes im Parlament zu erhalten <br/>scheint reichlich naiv und die Revolution, na ja... </code></p>
<p><code>Immerhin - und das macht langfristig Hoffnung auf ein Reförmchen, <br/>auch gerade beim § 176 StGB, hat der Sonderausschuß des Deutschen <br/>Bundestages damals gerade für diesen Paragraphen eine erneute <br/>parlamentarische Diskussion für den Fall in Aussicht gestellt, <br/>daß sich die jetzige Definition des zu schützenden Rechtsgutes <br/>sexualwissenschaftlich nicht mehr halten lasse. Wer für die <br/>Lebens- und Rechtssituation der pädophilen Menschen etwas <br/>erreichen will, muß diese Diskussion mit Aufklärung und Ent- <br/>mythologisierung vorbereiten, eine bloße Ideologisierung der <br/>Gegenposition zum Sexualstrafrecht kann hierin ihres realpoli- <br/>tischen Mißerfolges gewiß sein. </code></p>
<p><code>Bevor aber dieser Kampf nur halbwegs mit Aussicht auf Erfolg auf <br/>nationaler politischer Ebene geführt werden kann muß der soli- <br/>darische Dialog mit der Frauenbewegung gesucht werden, sollte <br/>sich die Schwulenbewegung auch um andere Fragen der Selbstbe- <br/>stimmung, wie der des § 218 StGB kümmern (man erinnere sich an <br/>die gemeinsame Dienststelle zur Bekämpfung von Homosexualität und </code></p>
<p><code>- 11 - </code></p>
<p><code>Abtreibung im Reichsicherheitshauptamt der Nazis!), oder offen <br/>und solidarisch den Kampf der Prostituierten um ihre Rechte <br/>unterstützen (das Internationale Komitee für die Rechte der <br/>Prostituierten forderte im Februar 1985 in seiner Weltcharta <br/>unter anderem Entkriminalisierung und Professionalisierung <br/>der Prostitution, aber auch die Aufrechterhaltung von Straf- <br/>gesetzen gegen Vergewaltigung und sexuellen Mißbrauch von <br/>Kindern.) </code></p>
<p><code>Nicht zuletzt werden die Chancen einer solchen Initiative und die <br/>Entkriminalisierung und unproblematischer sexueller Kontakte <br/>zwischen Erwachsenen und Kindern überhaupt von dem sexualpoli- <br/>tischen Klima einer Gesellschaft abhängen. Ein Fortbestehen der <br/>ignoranten Haltung mancher Bewegungsfunktionäre zum Kampf um die <br/>rechtliche Gleichstellung der Schwulen und Lesben (z.B. bei der <br/>Auseinandersetzung um den Anti-Schwulen-Sonderparagraphen 175), <br/>sei es, weil sie sich in traditioneller Manier um das Banner der <br/>Sexualstrafrechtsstreicher schaaren oder weil sie wegen ihres <br/>psychosozialen Engagements im Zusammenhang mit AIDS keine Zeit <br/>für Politik haben bzw. haben wollen, wird sicher keinen Beitrag <br/>zu einem liberaleren Klima leisten. Klar ist auch: Solange es <br/>noch einen § 175 gibt, wird man sich bei einer Liberalisierung <br/>des § 176 die Zähne ausbeißen. Aufklärung ist ein Prozeß und kein <br/>Handstreich! Im übrigen sind die Erfolge der sexuellen <br/>Emanzipation in Zeiten ökonomischer Krisen durchaus reversibel, zumal <br/>wenn die Bewegung nachläßt. Als Beispiele seien hier nur das neue <br/>Beratungsgesetz zum § 218 und die politischen Implikationen der <br/>Treuepropaganda von Süssmuth und des Gauweilerschen AIDS-Staates <br/>genannt. </code></p>
<p><code>Die GRÜNEN, Populismus oder Fortschritt? </code></p>
<p><code>Die Auseinandersetzung um den politischen Umgang mit <br/>Sexualstrafrecht und Pädosexuellen hat die schwulenpolitischen <br/>Gremien der Partei über Jahre beschäftigt; Überflüssigerweise wie </code></p>
<p><code>- 12 - </code></p>
<p><code>ich behaupte, denn bei diesem Thema gibt es und gab es nie eine <br/>Perspektive, das GRÜNE Parteiempfinden auf eine Akzeptanz <br/>gewaltlsoer Sexualität mit Kindern einzuschwören. </code></p>
<p><code>Die GRÜNEN sind der erste Versuch linker Kräfte in der <br/>Bundesrepublik im Bündnis mit aufgescheuchten KleinbürgerInneN, <br/>TierschützerInneN, AnthroposophInnEn, ChristInnEn (der AUD und <br/>GAZ) und Dissidenten aus dem liberaldemokratischen Spektrum der <br/>FDP und der SPD-Linken den Sprung ins Parlament zu schaffen. Die <br/>5 %-Hürde und die Heterogenität ihrer Mitgliedschaft macht die <br/>Grüne Partei außer bei identitätsstiftenden und deshalb <br/>populären, radikalen Forderungen (Atom, Pazifismus - <br/>Antimilitarismus) sehr anfällig für alles populistische und <br/>ängstlich bei Kampagnen der Presse und des politischen Gegners <br/>gegen bestimmte programmatische Aussagen. Radikalität wird nur <br/>gewagt, wo man als Gegengewicht mit apokalyptischen Bedrohungen <br/>wie der Zerstörung der Lebensgrundlagen, dem Super-GAU oder dem <br/>atomaren Holocaust aufwarten kann. </code></p>
<p><code>Seit dem Lüdenscheider Papier (siehe hierzu: Dokumentation: <br/>"Sexualität und Herrschaft", Hrsg. v. DIE GRÜNEN Nordrhein- <br/>Westfalen. Düsseldorf, o.J. (1985) und Lorenz Böllinger, a.a.O.) <br/>führen DIE GRÜNEN flügelübergreifend einen ängstlichen <br/>Abwehrkrieg gegen die Behauptung der Union, sie wollten <br/>"Kinderschänder" frei herumlaufen lassen. Dieser Abwehrkampf <br/>beschränkt sich immer nur auf die Richtigstellung, daß DIE GRÜNEN <br/>tatsächlich so eine Forderung, wie die der Streichung des § 176, <br/>nie gestellt haben. Eine Problematisierung der in der <br/>Diffamierung transportierten Ideologie unterbleibt regelmäßig. </code></p>
<p><code>Es ist richtig, auch das Lüdenscheider Papier, das eine <br/>Streichung des Sexualstrafrechtes forderte, hatte nie mehr als <br/>den Status eines Arbeitspapiers. Die von der Union unterstellte <br/>Forderung nach Entkriminalisierung der Pädosexualität wurde von <br/>der Partei nicht erhoben. Was allerdings manchmal traurig stimmt <br/>ist die kritiklose Übernahme der kollektiven Vorurteile dieser <br/>Gesellschaft. </code></p>
<p><code>- 13 - </code></p>
<p><code>Während DIE GRÜNEN sich - eher lustlos und manchmal ängstlich - <br/>die Forderung nach Gleichberechtigung der Schwulen und Lesben auf <br/>breiter Ebene zu eigen gemacht haben, ist von ihnen keine <br/>Initiative im Bereich der Pädosexualität zu erwarten. Die Arbeit <br/>der GRÜNEN in diesem Bereich setzt sich ausschließlich mit der <br/>Thematik des sexuellen Mißbrauchs von Kindern auseinander. Das <br/>Lüdenscheider Debakel und der anschließende Nichteinzug des <br/>strukturschwachen GRÜNEN Landesverbandes in den Landtag von <br/>Nordrhein-Westfalen (1985) haben eine nüchterne Betrachtung der <br/>Pädosexualität auf Jahre hin unmöglich gemacht. "Lüdenscheider <br/>Zustände" ist das Mahnwort zur Disziplin auf manchem GRÜNEN <br/>Parteitag. </code></p>
<p><code>Den GRÜNEN wird man nur durch eine breite Bewegung von außen <br/>Dampf machen können. Von einem Beschluß von oben ist bei einem <br/>Thema wie Pädophilie jedoch auch nichts zu halten. </code></p>
<p><code><br/>Ein subjektives Resümee </code></p>
<p><code>Den obigen Ausführungen lagen folgende Thesen zugrunde: Mit der <br/>Forderung nach Streichung des Sexualstrafrechtes ist realpoli- <br/>tisch keine Verbesserung, d.h. Liberalisierung, der Sexualpolitik <br/>zu erreichen. In AIDS-Zeiten muß das gewonnene Terrain unter Ein- <br/>beziehung liberal-demokratischer Argumentationsmuster (Antidis- <br/>kriminierung, Gleichstellung, Menschenrechte) gehalten bzw. <br/>möglichst sogar ausgebaut werden. Hierbei wird inhaltliche <br/>Detailarbeit und eine Professionalisierung auch der nicht-AIDS- <br/>bezogenen Schwulen-Sozialarbeit notwendig sein (vgl. z.B. Schorer <br/>Foundation in den Niederlanden). </code></p>
<p><code>Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des <br/>jetzigen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend <br/>erforderlich, nicht zuletzt weil sie im Widerspruch zu <br/>rechtsstaatlichen Grundsätzen aufrechterhalten wird. <br/>Vorgeschlagen wurde hier als langfristiges Ziel, gemäß den </code></p>
<p><code>- 14 - </code></p>
<p><code>Überlegungen im Sonderausschuß des Deutschen Bundestages, die <br/>"Schutz"-altersgrenze zu überdenken und eine Strafabsehensklausel <br/>einzuführen. </code></p>
<p><code>Verschiedentlich habe ich darauf hingewiesen, wie notwendig es <br/>wäre über diese Frage einen Dialog mit der Frauenbewegung zu <br/>suchen. Mir ist es nicht möglich, die Schilderung von Frauen über <br/>einen traumatisch erlebten sexuellen Kontakt mit einem <br/>Erwachsenen (meist innerhalb der Familie) einfach vom Tisch zu <br/>wischen. Diese Problematik muß von der sexuellen Emanzipationsbe- <br/>wegung ernster genommen werden als bisher. Auch wenn das Straf- <br/>recht als ultima ratio hier nicht das geeignete Mittel ist, muß <br/>zumindest eine Antwort auf den von den Feministinnen <br/>artikulierten Schutzbedarf des Kindes, insbesondere des Mädchens, <br/>gefunden werden. Bevor dies nicht möglich ist wird ein <br/>unaufrichtiges Kinderbild, das die uneingeschränkte Fähigkeit zu <br/>einvernehmlicher Sexualität (auch für das Kleinkind?) <br/>einschließt, einem mythischen Kinderbild gegenüberstehen, das von <br/>einer generellen Unfähigkeit zu sexueller Selbstbestimmung und <br/>einer generellen Traumatisierung durch sexuelle Erlebnisse beim <br/>vorpubertären Menschen ausgeht. Auf beiden Seiten Irrationalität, <br/>auf beiden Seiten Schielen auf Populismus statt sachgerechter <br/>Auseinandersetzung. </code></p>
<p><code>Welche Antworten am Ende stehen, eine völlige Entkriminalisierung <br/>der Pädosexualität mit anderen, nicht-strafrechtlichen Antworten <br/>auf die Frage des sexuellen Mißbrauchs von Kindern oder eine <br/>teilweise Entkriminalisierung, die ich oben beschrieben habe, und <br/>die in jedem Fall sachgerechter ist als die heutige rechtliche <br/>Situation, weiß ich nicht. Aber die neueren Äußerungen von <br/>Dannecker und Böllinger zeigen, daß die Problematik nicht so <br/>einfach ist wie uns manche vermeindlichen Vorreiter der <br/>pädophilen Emanzipation glauben machen wollten. </code></p>
<p><code>Ein Wort zum Schluß: Die Zeichen stehen unter der Kohl-Regierung <br/>und der sich verschärfenden sozialen Situation nicht auf <br/></code></p>
<p><strong><em>(der Rest fehlt leider, das Fehlen der Seite 15 mag man angesichts der anderen Vertuschungen des Herrn Beck nur mit guten Willen als Zufall bezeichnen)</em></strong></p>Brief an das BMFSFJ, Erweitertes Hilfesystem für alle Betroffene öffnen2013-04-11T22:37:37+00:002015-04-06T10:06:47.450589+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/brief-an-das-bmfsfj-erweitertes-hilfesystem-fuer-alle-betroffene-oeffnen/<p><!-- ID6430DI --><h3>Mitarbeit beim Ergänzenden Hilfesystem</h3><br/><h4>Anspruchsberechtigung aller Betroffenen sexualisierter Gewalt, sexueller Ausbeutung und sexuellen Missbrauchs im Kindesalter unabhängig von Tatort und Täter</h4><br/>Sehr geehrte Damen und Herren</p>
<p>wir schreiben Ihnen diese Nachricht um noch einmal zu verdeutlichen, dass unsere <strong>Mitwirkung</strong> am Ergänzenden Hilfesystem <strong>unter Vorbehalt der Inklusion aller Betroffener</strong> sexualisierter Gewalt und sexuellen Missbrauchs im Kindesalter <strong>in den Kreis der Anspruchsberechtigten</strong> erfolgt.</p>
<p>Wir sind bereit am Prozess der Einrichtung des Fonds insbesondere der Erstellung der Satzung mitzuarbeiten, mit dem Ziel ein ergänzendes Hilfesystem auch für alle nicht-institutionell Betroffenen unabhängig von Tatort und Täter zu errichten.</p>
<p>Verweisen möchten wir an dieser Stelle auf den Abschlussbericht des Runden Tisches - in der Anlage 1, den Empfehlungen des Runden Tisches mit dem Titel "Immaterielle und materielle Hilfen für Betroffene", befindet sich unter dem Punkt: "Der berechtigte Personenkreis von sexuellem Kindesmissbrauch Betroffener ist möglichst umfassend zu definieren" das Zitat: "<strong>Jede Grenzziehung gegenüber den hierdurch ausgeschlossenen Opfergruppen wirft kaum überwindbare Legitimierungsprobleme auf.</strong> Daher spricht sich der Runde Tisch für eine möglichst umfangreiche Erfassung des von sexuellem Kindesmissbrauch betroffenen Personenkreises aus."</p>
<p>Auch und vor allem für uns ist ein Ausschluss bestimmter Betroffenengruppen nach Tatorten oder Tätern nicht vertretbar.<br/><h4>Unterzeichnende:</h4><br/><ul><br/> <li><span style="color: #444444;">Christian Bahls, 1. Vorsitzender MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene; stellvertretendes Mitglied im Fachbeirat beim Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM), vormaliges Mitglied des Runden Tisches "Sexueller Kindesmissbrauch" (RTKM)</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Klara Wächtler, Vorsitzende Bringt Licht ins Dunkel e.V.</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Sigrid Kumberger</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Renate Schusch, stellv. Vorsitzende Aktivverbund e.V. AG Kinderschutz</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Jacqueline Ehmke, "Sexualisierte Misshandlung-Betroffenenteam"</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Lina R. Bethmann, Bringt Licht ins Dunkel e.V.; Mitglied im Fachbeirat beim UBSKM</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Hermann Schell, schafsbrief</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Angelika Oetken, "Sexualisierte Misshandlung-Betroffenenteam"</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Matthias Katsch, Sprecher ECKIGER TISCH, Stellvertretener Vorsitzender des Fachbeirats beim UBSKM, vormaliges Mitglied des Runden Tisches "Sexueller Kindesmissbrauch" (RTKM), UAG "Materielle und Immaterielle Hilfen"</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Ingo Fock, 1. Vorsitzender gegen missbrauch e.V., Mitglied im Fachbeirat beim UBSKM</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Tina Dewes</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Maren Ruden, Betroffeneninitiative "Die Rose", Mitglied der Bund-Länder AG "Prävention", vormaliges Mitglied des Runden Tisches "Sexueller Kindesmissbrauch" (RTKM)</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Tanja Bullert, tabumove. Kinderschutz+Kunst.</span></li><br/> <li><span style="color: #444444;">Gabriele Gawlich; Zweite Vorsitzende MOGiS e. V. - Eine Stimme für Betroffene; Betroffenenvertretung am Runden Tisch "Sexueller Kindesmissbrauch" (RTKM), UAG "Materielle und Immaterielle Hilfen"</span></li><br/></ul></p>Die Kampagne des UBKSM "Kein Raum für Missbrauch" gestartet2013-01-10T15:03:47+00:002015-04-06T10:06:52.071752+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/die-kampagne-des-ubksm-kein-raum-fuer-missbrauch-gestartet/<p><!-- ID6154DI -->Der Unabhängige Beauftragte zu Fragen sexuellen Kindesmissbauchs hat Heute in Berlin seine Kampagne "Kein Raum für Missbrauch" gestartet. Der UBSKM möchte mit dieser Kampagne das Bewusstsein der Bevölkerung für die Prävention sexuellen Missbrauch schärfen. "Kein Raum für Missbrauch" ist online erreichbar unter: <a href="http://www.kein-raum-fuer-missbrauch.de/" target="_blank" title="Kein Raum für Missbrauch">http://www.kein-raum-fuer-missbrauch.de/</a>.</p>Eine Abgrenzung2013-01-05T23:00:09+00:002015-04-06T10:06:52.746449+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/eine-abgrenzung/<p><!-- ID6363DI -->Weil gerade immer wieder Menschen mit rassistischen und menschenverachtenden Thesen und Einstellungen an uns herantreten und versuchen unser Streiten für das Recht von Jungen auf genitale Selbstbestimmung zu instrumentalisieren, möchten wir <a href="http://die-petition.de/petitionstext/" target="_blank" title="Die Moratoriumspetition">nochmals</a> etwas klarstellen:</p>
<p>Wir begrüßen jüdisches und muslimisches Leben in Deutschland und empfinden dieses als Bereicherung unserer Kultur.</p>
<p>Wir verwahren uns dagegen, dass unser Einsatz für die Rechte der Jungen auf genitale Selbstbestimmung von einigen wenigen genutzt wird, um ihren Hass auf religiöse Minderheiten auszuleben.</p>
<p>Wir heißen das auch nicht gut und bitten darum, uns in Zukunft von solchen Ausfällen zu verschonen.</p>
<p>Die Debatte um die Rechte der Kinder auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit ist zu wichtig, um sie für das Ausleben irgendwelcher menschenverachtender Thesen instrumentaliseren zu lassen.</p>
<p>Wir bitten in diesem Zusammenhang auch unsere Mitstreiter, sich deutlich von Pauschalisierungen und Menschenhass zu distanzieren und immer wieder deutlich zu machen, dass es nur um das Wohl, die körperliche Unversehrtheit und das Recht des Kindes auf Selbstbestimmung gehen kann.</p>Great Majority of Germans are against the Legalisation of non-therapeutic Circumcisions2012-12-22T16:41:05+00:002015-04-06T10:06:53.880724+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/great-majority-of-germans-are-against-the-legalisation-of-non-therapeutic-circumcisions/<p><!-- ID6359DI --><h3>70% of Germany's population think the new circumcision law is wrong</h3><br/>According to a survey by the renowned Infratest dimap Institute, done for the "Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener in Verein MOGiS e.V." (a working group of men negatively affected by circumcisions as children) in December 2012 70% of the German population oppose the new law to legalize circumcision on minors for non-therapeutic reasons. Only 24% spoke in favor of the law, which recently passed the german Bundestag.</p>
<p>Christian Bahls, chairman of MOGiS e.V., stated: "It can be clearly seen that the german people do not support the Bundestag's decision to legalize circumcision on minors without their consent, and for any reason. The vast opposition throughout all social and political groups also shows that critical opinions regarding the law are not being fuelled by antisemitism or antireligious feelings, but rather based on valueing the children's rights to bodily integrity and self-determination".</p>
<p>Irmingard Schewe-Gerigk - chairwoman of TERRES DES FEMMES and actively fighting female genital mutiliation (FGM) - stated: "Once again the majority of our Members of Parliament showed that they did not take the concerns of 70% of the population, across all ages and social groups, seriously". Also she announced to keep on advocating children's rights to bodily integrity. "The government wanted to bury the topic quickly, but we will make sure the society keeps on speaking out against this violation of human rights", she added.</p>Große Mehrheit der Bevölkerung lehnt Beschneidungsgesetz ab2012-12-22T12:26:05+00:002015-04-06T10:06:54.666996+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/mehrheit-der-bevoelkerung-lehnt-beschneidungsgesetz-ab/<p><!-- ID6355DI -->Das vom Bundestag mit großer Mehrheit beschlossene Gesetz zur Beschneidung von Jungen wird von 70 Prozent der Deutschen abgelehnt. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts Infratest dimap im Auftrag des "Facharbeitskreises Beschneidungsbetroffener im Verein MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene", die der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vorliegt. Nur 24 Prozent der Befragten hielten das Gesetz demnach für richtig.</p>
<p>Christian Bahls, 1. Vorsitzender des Vereins "MOGiS e.V. - eine Stimme für Betroffene" erklärt dazu: "Es zeigt sich, dass die Bevölkerung nicht hinter dem Beschluss des Deutschen Bundestages steht Beschneidungen von Jungen aus jedem Grund und ohne deren Zustimmung zu legalisieren."</p>
<p>Bahls ergänzt: "Die hohe Ablehnung in allen Bevölkerungschichten und politischen Lagern zeigt auch, dass sich die Kritik am Gesetzentwurf eben nicht aus einem antireligiösen oder gar antisemitischen Reflex speist, sondern dass vielen Menschen die körperliche Unversehrtheit und das Recht des Kindes auf Selbstbestimmung am Herzen liegen."</p>
<p>"Einmal mehr zeigt sich, dass die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten die Sorgen und Interessen von 70% der Bevölkerung aller Alters- und Bildungsschichten nicht ernst genommen hat", bedauert Irmingard Schewe-Gerigk. Vorstandsvorsitzende von TERRE DES FEMMES, und kündigt an, sich trotz des Gesetzes weiterhin für die Kinderrechte auf körperliche Unvershertheit einzusetzen. "Die Bundesregierung wollte dieses Thema schnell vom Tisch haben, wir werden dafür sorgen, dass sich die Gesellschaft auch weiterhin gegen diese Menschenrechtsverletzung engagiert", so Schewe-Gerigk weiter.</p>Resolution zur abgesagten Bilanzsitzung des Runden Tisches2012-12-09T17:05:46+00:002016-01-14T19:48:58.397824+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/resolution-an-drei-ministerinnen/<p><!-- ID6339DI -->Soeben hat eine Allianz von Betroffene sexualisierter Gewalt und sexuellen Missbrauchs im Kindesalter wegen der Absage des Bilanztreffens des Runden Tisches "Sexueller Kindesmissbrauch" eine Resolution verabschiedet und an die drei federführenden Ministerinnen Frau Dr. Schröder, Frau Leutheusser-Schnarrenberger und Frau Prof. Dr. Schavan versandt.</p>
<p><em>Hier ist der Text der Resolution:</em></p>
<p><span style="font-size: medium;">Gabriele Gawlich , Angelika Oetken, Maren Ruden</span></p>
<p align="JUSTIFY" style="text-align: left;"><span style="font-size: medium;"><strong>Unzureichende Umsetzung der Empfehlungen des Runden Tisches gegen Kindesmissbrauch durch die verantwortlichen Politiker und Politikerinnen, nachlassendes Engagement der zuständigen Ministerinnen, sich für die Belange von Missbrauchsopfern einzusetzen</strong></span></p>
<p align="JUSTIFY"><span style="font-size: medium;">Wir, die o. g. Autoren und die mitunterzeichnenden Unterstützer stellen fest, dass nach ca. drei Jahren öffentlicher Diskussion in Bezug auf sexuelle Gewalt gegen Kinder in Institutionen und Familien keine<span style="color: #000000;"> nachhaltige und ausreichende </span>Verbesserung der Situation der Betroffenen erzielt wurde. Die Betroffenen haben weder eine angemessene Entschädigung erhalten, noch w<span style="color: #000000;">urden</span> verbindliche Regelun<span style="color: #000000;">gen</span> entwickelt, nach d<span style="color: #000000;">enen</span> Entschädigung und Unterstützung zu erfolgen haben. </span></p>
<p align="JUSTIFY"><span style="font-size: medium;">Und anstatt dies - wie geplant - in der Bilanzsitzung des Runden Tisches gegen Kindesmissbrauch am 12.12.2012 zu konstatieren und zu diskutieren, wurde diese Sitzung abgesagt, um den Abgeordneten im Bundestag die Möglichkeit einzuräumen, ein Votum in Bezug auf die in der Öffentlichkeit umstrittene, nicht-medizinisch indizierten Zirkumzision an Jungen abzugeben. </span></p>
<p align="JUSTIFY"><span style="font-size: medium;"><span style="text-decoration: underline;">Dies empfinden wir als Skandal.</span></span></p>
<p align="JUSTIFY"><span style="font-size: medium;">Die deutsche Regierung wurde bis jetzt ihrer Verantwortung aus der Vergangenheit gegenüber Kindern nicht gerecht. Zusätzlich hat sie die UN-Kinderrechtskonvention bis heute nur unzureichend implementiert und umgesetzt. </span></p>
<p align="JUSTIFY"><span style="color: #000000;"><span style="font-size: medium;">In unserem Land leben fast 68 Millionen Erwachsene. Achteinhalb Millionen davon sind als Kinder und Jugendliche Opfer von sexuellem Missbrauch im strafrechtlich schweren Sinne geworden. Alle diese Menschen sind Steuerzahler, mehr als sieben Millionen von ihnen wahlberechtigt. Viele Betroffene zahlen außerdem Beiträge zu den Sozialversicherungen. </span></span></p>
<p align="JUSTIFY"><span style="color: #000000;"><span style="font-size: medium;">Eine große Anzahl Betroffener war bereit zu sprechen. Wir haben der Bundesregierung unser gesammeltes „Fachwissen“ zur Verfügung gestellt, um entsprechende Empfehlungen und politische Beschlüsse optimal erarbeiten zu können. Dies alles ehrenamtlich, neben unserer Erwerbsarbeit und trotz der verschiedenen Einschränkungen (körperliche und seelische) die wir aufgrund des Missbrauchserlebens in der Kindheit mit uns tragen.</span></span></p>
<p align="JUSTIFY"><span style="color: #000000;"><span style="font-size: medium;">Wir haben z.T. Erholungsurlaub und ungezählte Stunden Freizeit in dieses Ehrenamt investiert. Dies verdeutlicht, dass wir Betroffene bereit sind, unseren Beitrag an der Arbeit mit diesem zentralen gesellschaftlichen Thema zu leisten: die momentane Bilanz können wir jedoch nur als Abwertung bzw. Nichtwürdigung unseres ehrenamtlichen Engagements betrachten.</span></span></p>
<p align="JUSTIFY"><span style="font-size: medium;"><span style="text-decoration: underline;"><strong>Wir fordern die Regierung daher auf,</strong></span></span></p>
<ul>
<ul>
<li>
<p align="JUSTIFY"><span style="font-size: medium;">noch vor Ende der Legislaturperiode eine Verbesserung der Situation der Betroffenen auf den Weg zu bringen (z. B. das „Zusätzliche Hilfesystem“, u.a.);</span></p>
</li>
</ul>
</ul>
<ul>
<ul>
<li>
<p align="JUSTIFY"><span style="font-size: medium;">noch vor Ende der Legislaturperiode eine gesetzliche Regelung zu den Verjährungsfristen im straf- und zivilrechtlichen Bereich zu verabschieden;</span></p>
</li>
</ul>
</ul>
<ul>
<ul>
<li>
<p align="JUSTIFY"><span style="color: #000000;"><span style="font-size: medium;">für die Umsetzung sämtlicher Empfehlungen des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich“ verbindliche Zeitrahmen festzulegen und in regelmäßigen Abständen vor dem Bundestag darüber Rechenschaft abzulegen;</span></span></p>
</li>
</ul>
</ul>
<ul>
<ul>
<li>
<p align="JUSTIFY"><span style="font-size: medium;">Kinderrechte vollständig anzuerkennen und umzusetzen;</span></p>
</li>
</ul>
</ul>
<ul>
<ul>
<li>
<p align="JUSTIFY"><span style="color: #000000;"><span style="font-size: medium;">dafür zu sorgen, dass Täter und Institutionen, die vorsätzlich bzw. fahrlässig Missbrauchstaten befördert oder geduldet haben, dafür juristisch und finanziell zur Verantwortung gezogen werden;</span></span></p>
</li>
</ul>
</ul>
<ul>
<ul>
<li>
<p align="JUSTIFY"><span style="color: #000000;"><span style="font-size: medium;">die ausreichende Finanzierung der Fachberatungsstellen zu sichern und zu verstetigen;</span></span></p>
</li>
</ul>
</ul>
<ul>
<ul>
<li>
<p align="JUSTIFY"><span style="color: #000000;"><span style="font-size: medium;">die ehrenamtliche Tätigkeit der Betroffenen zu unterstützen.</span></span></p>
</li>
</ul>
</ul>
<p align="JUSTIFY"><span style="color: #000000;"><span style="font-size: medium;"><span style="text-decoration: underline;">Unterzeichner:</span></span></span></p>
<p>Christian Bahls, Erster Vorsitzender MOGiS e. V. - Eine Stimme für Betroffene</p>
<p>Frank Ehmke</p>
<p>Jacqueline Ehmke, "sexualisierte Misshandlung Betroffenenteam"</p>
<p>Gabriele Gawlich, Zweite Vorsitzende MOGiS e. V. - Eine Stimme für Betroffene</p>
<p>René Gorig - lilaschwarz Selbsthilfe NETZWERK, Gründungsmitglied/Medienreferat, Alte Schule</p>
<p>Matthias Katsch, „Eckiger Tisch“</p>
<p>Sigrid Kumberger</p>
<p>Kerstin Ludwig, MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene</p>
<p>Astrid Mayer, www.con-texte.de</p>
<p>Sarah Mohn</p>
<p>Angelika Oetken</p>
<p>Maren Ruden</p>
<p>Hermann Schell, schafsbrief.de</p>
<p>Renate Schusch, stellv. Vorsitzende Aktivverbund e.V., www.aktivverbund.de</p>
<p>Monika und Dr. Henning Stein</p>
<p>Christian Thibault, Mitbegründer „Eckiger Tisch“</p>
<p>Alfred und Ursula Werner</p>Aufruf zur Kundgebung am 12.12.20122012-12-07T12:37:27+00:002016-01-14T18:30:21.069300+00:00Wordpress Importhttp://mogis.info/blog/author/WPImport/http://mogis.info/blog/aufruf-zur-kundgebung-am-12-12-2012/<p><!-- ID6336DI --><em>Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte - SPD Laizistinnen und Laizisten - TERRE DES FEMMES - MOGiS e.V. - netzwerkB - Zentralrat der Ex-Muslime - Giordano-Bruno-Stiftung</em></p>
<h3>Aufruf zur Kundgebung am Mittwoch, dem 12.12.2012,<br/>ab 11.00 Uhr am Brandenburger Tor</h3>
<p><br/><strong>NEIN zum geplanten Gesetz zur Legalisierung von Knabenbeschneidungen</strong></p>
<p><strong>JA</strong><strong> </strong><strong>zu einem uneingeschränkten Grundrechtsschutz von Knaben</strong></p>
<p>Die Debatte um die religiös motivierten Knabenbeschneidungen in Deutschland soll am Mittwoch, dem12.12.2012, beendet werden, wenn der Gesetzentwurf der Bundesregierung in letzter Lesung verabschiedet wird. Aus einer Kinderrechtsperspektive heraus ist dies nicht hinnehmbar, denn mit der geplanten Legalisierung der Knabenbeschneidung (nur aufgrund des Elternwunsches – unabhängig vom Motiv der Eltern für diese Maßnahme!) werden die Grundrechte minderjähriger männlicher Kinder auf körperliche Unversehrtheit und auf (sexuelle) Selbstbestimmung in gravierender Weise verletzt. Schließlich werden sie in Hinsicht auf ihre Penisvorhautamputation völlig rechtlos gestellt, zu reinen Objekten elterlicher Interessen degradiert.</p>
<p>Der Gesetzentwurf der Bundesregierung lässt Beschneidungen zu, ohne die Folgen der Vorhautentfernung für den betroffenen Menschen in gesundheitlicher, psychischer und auch sexueller Hinsicht hinreichend zu berücksichtigen. Warnungen von Kinderarztverbänden, FachmedizinerInnen, Ergebnisse aus der Traumaforschung und auch die Meinung der überwiegenden Mehrheit der in Deutschland lebenden Bevölkerung wurden in den Wind geschlagen. Die Vorbereitungen für den Gesetzesentwurf wurden lediglich mit VertreterInnen der muslimischen und jüdischen Religionsverbände erörtert und in den knappen Anhörungen im Bundestag fast ausschließlich BefürworterInnen des Beschneidungsrituals gehört. So geht man vor, wenn es nur auf das gewünschte Ergebnis ankommt – und nicht auf die rationale Kenntnisnahme und Abwägung von Fakten.</p>
<p>Der von mittlerweile über 60 Bundestagsabgeordneten unterstützte alternative Gesetzentwurf, der mit dem Zulassen von Knabenbeschneidungen ab 14 Jahren nach ausdrücklicher Zustimmung des Betroffenen einen vernünftigen Kompromiss anbietet, wird wohl bereits im Rechtsausschuss des Bundestages niedergestimmt werden, so dass er bei der Endabstimmung am Mittwoch keine Rolle mehr spielen wird. Offenbar scheint bei der Bundesregierung die Angst groß zu sein, dass der Regierungsentwurf nicht die gewünschte Mehrheit erhalten könnte.<br/>Entgegen den Hoffnungen der Bundesregierung aber wird die Debatte nicht beendet werden. Das Echo auf das Kölner Beschneidungsurteil hat zu einer kritischen Überprüfung der Beschneidungsfolgen und zu einer Verbreiterung des Faktenwissens geführt. Dies hat bis weit in muslimische und jüdische Kreise hinein zu neuen Erkenntnissen und zu einer neuen Nachdenklichkeit gegenüber dieser bis dahin meist unkritisch praktizierten Ritualhandlung geführt. Zudem haben sich Betroffene erstmals über die von ihnen erlebten negativen Folgen ihrer Beschneidung geäußert und so die bislang tabuisierte Problematik öffentlich gemacht. Dieser Prozess ist unumkehrbar: Die Debatte über die medizinisch unnötige Genitalbeschneidung bei Knaben hat in Wirklichkeit erst begonnen.</p>
<p>Mit der Kundgebung am Tag der Verabschiedung des geplanten Legalisierungsgesetzes soll diese positive Entwicklung in Deutschland im Protest gegen das Vorgehen von religiösen Verbänden und Bundesregierung nochmals verdeutlicht werden.</p>
<p>Reden werden gehalten von Rolf Stöckel (Deutsche Kinderhilfe), Irmingard Schewe-Gerigk (TERRE DES FEMMES), Dr. Ulrich Fegeler (Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte), Mina Ahadi (Zentralrat der Ex-Muslime), Raju Sharma (MdB, Die Linke), Marlene Rupprecht (MdB, SPD, angefragt), N.N. (MdB, GRÜNE, angefragt), Ali Utlu (Betroffener), Walter Otte (AK Kinderrechte gbs) und dem ersten Vorsitzenden von MOGiS e.V.</p>
<p>Der Künstler Tomé Thomas Etzensperger vom Kinderporträtmuseum in Augsburg unterstützt die Kundgebung mit seinen Bildern zur Knabenbeschneidung.</p>